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Leben in der Hohen Börde Stiftung vor zehn Jahren gegründet gegründet

Die Stiftung „Leben in der Hohen Börde“ entstand, um freiwilliges Engagement voranzubringen. Diese Projekte wurden seither angeschoben.

Von Carina Bosse 03.10.2024, 13:59
Rund fünf Monate nach der Eröffnung des Repair-Cafés konnte Torsten Barwig (2. v. l.) mit seinem engagierten Team eine positive Bilanz ziehen.
Rund fünf Monate nach der Eröffnung des Repair-Cafés konnte Torsten Barwig (2. v. l.) mit seinem engagierten Team eine positive Bilanz ziehen. Foto: Carina Bosse

Hohe Börde - Zehn Jahre ist es her, seit die Stiftung „Leben in der Hohen Börde“ gegründet werden konnte – 79 Erststifter, darunter die Gemeinde Hohe Börde, trugen ein Kapital von fast 74.000 Euro zusammen.

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Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Gemeinwesen in der Gemeinde voranzubringen, freiwillige Aufgaben zu organisieren und zu koordinieren sowie Projekte zu fördern. Stefan Böttcher vom Stiftungsvorstand erläuterte jetzt im Gemeinderat der Hohen Börde im Irxleber Rathaus, welche zielführende Arbeit in den vergangenen Jahren geleistet werden konnte.

Vor allem die Etablierung des Freiwilligenbüros „aktive hohe börde“ konnte ehrenamtliches Engagement voranbringen. Eine Vielzahl von Veranstaltungen und Projekten konnten so fest im Jahreslauf etabliert werden. Stefan Böttcher nannte den jährlichen Freiwilligentag, die Tour de Börde, den Holunderwanderweg mit der Wandernadel, das Projekt „Engagierte Stadt“ oder das alljährlich im Herbst stattfindende Streuobstwiesenfest.

Freiwilligenbüro wird hauptamtlich geleitet

Mit Niklas Neumann leistet sich die Stiftung einen hauptamtlichen Leiter des Freiwilligenbüros. „Wir sind erste Anlauf- und Beratungsstelle für die Hohe Börde“, stieg Niklas Neumann in die Vorstellung, besonders für die neu gewählten Ratsmitglieder, ein. Vereine und Bürger könnten Rat und Unterstützung bei Vorhaben finden. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit ließen sich beispielsweise Mitstreiter oder Sponsoren finden. Weiterbildungsangebote, Schulungen und Austauschformate würden angeboten. Die Begleitung von Projekten hat bereits Erfolge zu verzeichnen, jüngst die Ansiedlung einer Repair-Cafés im ehemaligen Jugendklub in Hermsdorf. Auf Kreis- und Landesebene werde die Netzwerkarbeit vorangebracht.

„Ich habe ein ehrenamtliches Helferteam von acht Leuten hinter mir“, betonte Niklas Neumann, ohne dass seine Arbeit im Freiwilligenbüro nicht zu bewältigen sei.

Erfolgreiche Vorhaben umgesetzt

Mit Torsten Barwig, dem Leiter des Repair-Cafés, berichtete ein Ehrenamtlicher über ein gemeinsam erfolgreich gemeistertes Vorhaben. Vor gut einem Jahr erst sei die Idee erstmals auf den Tisch gekommen. Unzählige Arbeitsstunden, die Gewinnung von Spendern und Sponsoren später war es soweit: Im Mai, konnte das Repair-Café eröffnet werden. Allein 60 Liter Farbe wurden gebraucht, um die Wände im Jugendklub hell und freundlich zu gestalten, die Elektrik wurde erneuert, das Café mit Werkstattplätzen eingerichtet. Die kleine Teeküche und Sanitäranlagen wurden erneuert. Im Foyer entstand eine Büchertauschecke.

Dass sich all die Mühen gelohnt haben, davon konnte Torsten Barwig nicht ohne Stolz berichten. An 22 Öffnungstagen (immer mittwochs ist das Repair-Café offen) konnten 160 Reparaturen angenommen werden. „80 Prozent davon konnten wir erfolgreich durchführen“, so Torsten Barwig. Von der Zahnbürste über Röhrenradios bis hin zu defekten Küchengeräten und einem Poolsauger sei alles schon dabei gewesen. „Dass wir so erfolgreich reparieren können, liegt an unserem Team aus sehr unterschiedlichen Bereichen. Jeder kann sich einbringen, jeder wird gebraucht“, betonte der Hohenwarsleber. Längst hat sich das Repair-Café über die Grenzen der Gemeinde hinaus einen Ruf erarbeitet. Sogar aus Oschersleben, Sommerschenburg, dem Sülzetal, Magdeburg, Zielitz, Haldensleben und Calvörde seien Bürger gekommen – auf der Suche nach Hilfe für Reparaturen.

Neue Ideen und neue Mitstreiter

Und an neuen Ideen mangelt es den Mitstreitern ebenfalls nicht. Aus den Erfahrungen und Hinweisen hinaus gebe es nun Bestrebungen, ein zweites Standbein im Bereich von Hand- und Näharbeiten aufzubauen. „Wer kann heute noch einen Reißverschluss fachgerecht einnähen“, nannte Torten Barwig ein Beispiel für das neu geplante Betätigungsfeld.

Ziel des Cafés bleibe es in jedem Fall, so viel wie möglich zu erhalten und so wenig wie möglich wegzuschmeißen.

Abschließend verwies Stefan Böttcher noch einmal auf die drei Säulen der Finanzierung, auf denen die Stiftung aufgebaut sei: Erträge aus den Zinsen des Stiftungskapitals, aus Spenden, Zuschüssen und aus Fördermitteln. Um die Zinsen und damit den Gewinn zu erhöhen, brauche es aber auch künftig Zustifter, die sich einbringen.