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Wirtschaftsförderung Unternehmen in Haldensleben ermitteln bei e-sports-Turnier erstmals FIFA 21-Weltmeister

Erstmals hat es in Haldensleben ein digitales Unternehmensturnier gegeben. 20 Teilnehmer haben dabei um den FIFA- 21-Weltmeistertitel an der Konsole gekämpft.

Von Jens Kusian Aktualisiert: 14:34

Haldensleben. Stundenlanges Zocken am Bildschirm, um für die eigene Firma zu gewinnen - dieser ungewöhnlichen Herausforderung haben sich 20 Mitarbeiter von fünf Haldensleber Unternehmen und der Stadtverwaltung gestellt. Beim ersten e-sports-Turnier dieser Art ist der beste Spieler im Fußballsimulationsspiel FIFA 21 gesucht worden. Organisiert hat das Turnier die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Haldensleber Digitalisierungszentrum.

Den Weltmeistertitel hat sich Odin Wolf von der Firma Ebel Maschinenbau geholt. Er hat sich am Ende gegen seine 19 Mitkonkurrenten durchgesetzt. Vize-Weltmeister ist Max Keil von Hermes Fulfilment geworden, Platz drei hat sich Pascal Schmidt von der Volksbank Wolfenbüttel gesichert.

Ungewöhnliches Projekt

Solche e-sports-Turniere sind an sich nichts Neues, doch in dieser Art und Weise wohl sehr selten zu finden. „Ich habe schon viele Workshops und Projekte in Sachen e-sports geleitet. Doch mit diesem Turnier hat Haldensleben ein besonderes Zeichen gesetzt“, resümiert Marius Lauer. Er ist Geschäftsführer der Magdeburger Firma Rise, die sich auf die Planung, Projektierung, Produktion und Durchführung von e-sports-Wettkämpfen spezialisiert und Haldensleben bei diesem Projekt unterstützt hat. Ein ähnliches Projekt kenne er überhaupt nicht, versichert er.

Für die Stadtverwaltung ist das Turnier nicht nur einfach ein Freizeitspaß für junge Mitarbeiter verschiedener ortsansässiger Unternehmen gewesen. „Wir wissen, dass Unternehmen händeringend nach Fachkräften suchen. Nicht nur hochqualifizierte, sondern generell qualifizierte Fachkräfte“, sagt Christian Kehr, der sich in der Stadtverwaltung um die Wirtschaftsförderung kümmert. Daher sollte das Turnier aus seiner Sicht gerade jungen Leuten deutlich machen: Haldensleber Unternehmen bieten etwas Besonderes, sie sind modern und gehen auch ungewöhnliche Wege. Zudem soll mit solchen Projekten ein stärkeres Band zwischen Mitarbeitern und Unternehmen geknüpft werden.

Bei Max Keil hat das funktioniert. „Ich war so aufgeregt und hatte bei jedem Spiel zittrige Hände“, erzählt der 23-Jährige. Das Spiel sei für ihn nicht neu, aber für seinen Arbeitgeber anzutreten, das sei schon etwas Besonderes gewesen, gesteht der qualifizierte Lagerarbeiter im Spezialversand. „Ich wollte einfach immer nur weiter kommen. Und bis ins Finale habe ich es ja auch geschafft.“

Finalspiele live im Internet

Da die Finalspiele live im Internet übertragen worden sind, hat Max im Vorfeld auch mächtig die Werbetrommel dafür gerührt. „Es gab schon Kollegen, die dabei zugeschaut haben. Das macht einen noch nervöser“, so Max weiter und versichert, beim nächsten Turnier wieder dabei sein zu wollen.

In Sachen Computerspielen ist Pascal Schmidt kein Neuling. „Ich zocke fast täglich“, meint er. Für seinen Arbeitgeber sportliche Wettkämpfe wie einen Triathlon zu bestreiten, ist der 26-jährige Privatkundenbetreuer ebenfalls gewohnt. „Aber so ein Turnier habe ich auch noch nicht gespielt“, versichert er. Gleich sieben Teilnehmer hatte die Volksbank Wolfenbüttel ins Rennen geschickt. „Das Interesse war riesengroß. Die Kollegen haben das ganze Turnier sogar per Instagram begleitet, das war echt cool.“

Acht Unternehmen hatte die Stadtverwaltung angeschrieben, fünf haben sich an der Erstauflage des Turniers beteiligt. Christian Kehr ist überzeugt, dass es beim nächsten Mal mehr sein werden. Einen Termin für die Neuauflage hat er noch nicht, „aber es wird sie noch in diesem Jahr geben“, versichert er.

Spende statt Startgeld

Sein Dank gilt allen, die bei der Vorbereitung und Durchführung mitgeholfen haben. „Das haben wir zeitlich schon mit ganz heißer Nadel zusammengestrickt“, gesteht er. Für das Nachfolgerturnier kann er entspannter planen, zumal die ersten Erfahrungen gesammelt worden sind. Kehr selbst hat als Vertreter der Stadtverwaltung an dem Turnier teilgenommen. Er hat die Vorrunde zwar nicht überstanden, doch den Titel „Torschützenkönig der Stadtverwaltung“ kann ihm keiner nehmen.

Und neben der Stärkung des Wirtschaftsstandorts Haldensleben hat das Turnier auch noch einen weiteren positiven Aspekt gehabt. „Wir haben dafür von den Unternehmen kein Startgeld erhoben, sondern um eine Spende gebeten“, erklärt Christian Kehr. Mit dem so gesammelten Geld soll das Tierheim in Satuelle unterstützt werden.