Ausstellung Vom Tischler zum Tiermaler
30 Jahre lang war Frank Meier Tischler. In den letzten vier Jahren hat er rund 100 Bilder gemalt, die er nun in der Kulturfabrik zeigt.
Haldensleben l „Eine Stunde sollen die Besucher ihren Alltag vergessen“, sagt Frank Meier. „Idealerweise sollen sie auch auf dem Weg nach Hause noch über die Eindrücke nachdenken.“ Das sei das Ziel seiner Ausstellung, in der es vor allem um Tiermalerei geht. Zwischen 80 und 100 Bilder hat Meier, laut eigener Aussage in die Kulturfabrik mitgebracht. Ob es alle an die Wände schaffen, ist jedoch fraglich.
„Sie dürfen nicht zu eng hängen, damit auch jedes einzelne seine volle Wirkung entfalten kann“, sagt Meier, der schon immer Tierliebhaber war. Sein Lieblingstier ist seit jeher der Tiger, weswegen dieser auch auf seinem Lieblingsbild zu sehen ist. Gemeinsam mit einem Selbstporträt von Frank Meier. „Beim Malen war es noch ein Traum, einmal einen Tiger anzufassen“, erzählt der Magdeburger. Vor Kurzem konnte er diesen dann wahr machen. Im Filmtierpark in Eschede konnte er einen zahmen Filmtiger streicheln.
Die meisten seiner Bilder enthalten aber keine Menschen, sondern präsentieren die Tierwelt in all ihren verschiedenen Facetten. Dabei kommt Frank Meier zwar nicht aus der Malerei, doch Handwerk lag ihm schon immer im Blut. 30 Jahre lang arbeitete er als Tischler. Als ihm dies aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich war, entschloss er sich zu malen. Das tut er seit viereinhalb Jahren und präsentiert seine Bilder nun in seiner ersten großen Ausstellung in der Kulturfabrik in Haldensleben.
Einmal mit einem Bild begonnen, verfällt Frank Meier „in einen wahren Malrausch“. Dieser könne bei manchen Bildern vier bis fünf Wochen dauern, andere, kleinere seien bereits in zwei bis drei Tagen fertiggestellt. Zufrieden ist Meier erst, wenn das Bild komplett fertig ist. „Das ist wie in meinem Tischlerberuf früher, das Schönste ist es, wenn das eigene Produkt fertig vor einem steht“, sagt er. Sobald er eine Bildidee habe, versuche er so schnell wie möglich auch mit der Umsetzung anzufangen.
In den letzten Jahren habe er sich selbst stark weiterentwickelt. „Ich würde sagen, die Bilder sind erwachsener geworden“, meint Meier. Es gebe auch alte Bilder, die er nochmal überarbeite. Seine Entwicklung sei aber nicht abgeschlossen, ist sich der Magdeburger Maler sicher. Deswegen besucht Frank Meier auch andere Ausstellungen von Kollegen, um Impressionen und Ideen für seine eigenen Werke zu bekommen. „Für die nächsten zwei Monate ist aber meine Ausstellung in der Kulturfabrik der schönste Ort der Welt für mich“, sagt Meier. Deswegen wird er auch bei der Vernissage zur Eröffnung am 31. Januar um 16 Uhr vor Ort sein. Die Laudatio wird an diesem Tag Jochen P. Heite halten. Bei diesem war Frank Meier in der Kunstschule. „Er war sicher einer der Gründe, dass ich mir die Ausstellung zugetraut habe“, sagt Meier.
Damit er sich aufs Malen konzentrieren kann, übernimmt die organisatorischen Dinge seine Frau Manuela. Beide werden wohl öfter auch in der Ausstellung anzutreffen sein. „Sie hält mir immer den Rücken frei und unterstützt mich sehr bei meiner Arbeit.“
Der Kontakt zur Kulturfabrik kam in der Magdeburger Kunstschule zustande. Bei einer gemeinsamen Ausstellung wurden Frank Meiers Bilder entdeckt. Geplant wurde die Ausstellung dann mit Petra Dittrich vom Alsteinklub. In Haldensleben auszustellen, hatte sich Meier schon gewünscht, als er eine andere Ausstellung dort besuchte.
Die Ausstellung in der Kulturfabrik dauert bis zum 24. März, also knapp zwei Monate. Sie kann während der regulären Öffnungszeiten kostenlos besucht werden. Für begeisterte Kunstfreunde stehen die Werke auch zum Verkauf.