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Zehntklässler erhalten in feierlicher Form ihre Abgangszeugnisse Alle Abgänger haben Ausbildungsplatz sicher

Von Dieter Haase 02.07.2011, 06:37

Der Abschlussjahrgang 2011 wird in die Geschichte der Havelberger Sekundarschule "Am Weinberg" als ein recht erfolgreicher eingehen. Denn von 36 Zehntklässlern haben 33 den Realschulabschluss beziehungsweise den erweiterten Realschulabschluss geschafft. Die anderen drei Schüler verlassen die Sekundarschule mit dem qualifizierten Hauptschulabschluss.

Havelberg. In würdiger Form haben die Schulabgänger der Havelberger Sekundarschule gestern ihre Abschlusszeugnisse erhalten. Wie es seit Jahren Tradition ist, fanden dazu im Rathausfestsaal für jede Klasse gesonderte Feierstunden statt, auf denen Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land Bernd Witt die Festreden hielten. Beide wünschten den jungen Leuten dabei viel Erfolg in dem neuen großen Lebensabschnitt, der nach der Schulzeit nun vor ihnen liegt.

"Ich hoffe, dass Sie Ihren Heimatort in guter Erinnerung behalten und vielleicht eines Tages an ihn zurückkehren", wandte sich Bernd Poloski an die Jugendlichen, die zum Zwecke der Berufsausbildung Havelberg und das Land Sachsen-Anhalt verlassen. "Schauen Sie sich in Ruhe die Welt an - es gibt schließlich noch viel mehr interessante Orte als Havelberg", gab er ihnen mit auf den Weg. Und legte ihnen im gleichen Atemzug ans Herz: "Seien Sie aber immer stolz auf ihre Herkunft. Es ist ganz wichtig, dass man nie vergisst, woher man kommt."

Schulleiterin Kerstin Meinschien konnte mit Stolz verkünden, dass insgesamt zehn Schüler mit dem erweiterten Realschulabschluss den Weg ins Berufsleben antreten. Es sind Nancy Wiswede, Martin Herms, Adrian Ruß, André Schröder, Annika Herrmann, Nicole Hoffmann, Nadine Sobotzik, Benny Bonacker, Alexander Deutschmann und Marcel Lindholz. Wohl mit am meisten strahlten Benny Bonacker und Alexander Deutschmann über diesen Abschluss. Benny Bonacker sah so am Ende als "meistgeprüfter Schüler der Schule", wie Kerstin Meinschien ihn bezeichnete, seine großen Bemühungen belohnt. Alexander Deutschmann hatte seine schriftliche Abschlussprüfung in Deutsch total verhauen und entschied sich so für eine freiwillige mündliche Nachprüfung in dem Hauptfach. Dadurch konnte der 16-Jährige die schriftliche Panne wieder ausbügeln - der erweiterte Realschulabschluss war der Lohn. Das machte natürlich nicht nur ihn glücklich, sondern auch seine Mutter: "Ich bin total stolz auf meinen Sohn", strahlte Carmen Deutschmann. Froh zeigte sie sich auch darüber, dass Alexander am 1. August eine Lehre als Kfz-Mechatroniker bei der Bundeswehr in Klietz beginnt. "Ich hatte mit meinen Bewerbungsschreiben wirklich großes Glück", erzählte der junge Havelberger. Rund zehn Firmen habe er insgesamt angeschrieben - am Ende hätte er in vier davon eine Ausbildung absolvieren können. Wegen der Nähe zu Havelberg entschied er sich für das Angebot in Klietz.

Doch Alexander ist nicht der einzige, der nicht mehr nach einer Lehrstelle zu suchen braucht. "In diesem Jahr sind wirklich alle 33 Schulabgänger der 10. Klasse in Ausbildungsberufen oder anderswo untergekommen", berichtete der stellvertretende Schulleiter Ulrich Gruber. "Das hatten wir noch nie." 25 Jugendliche treten im August oder September eine Lehre in einem Ausbildungsbetrieb an, sechs Mädchen und Jungen bilden sich an den Berufsbildenden Schulen in Stendal weiter, und zwei, die für den Start in ihren gewünschen Beruf noch zu jung sind, überbrücken die Wartezeit mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr. Ein hoher Anteil der Schüler sei sogar in der Region untergekommen, so Ulrich Gruber. Die jahrelange berufsorientierende und berufsvorbereitende Arbeit an der Sekundarschule habe damit erneut Früchte getragen, freute sich der stellvertretende Schulleiter.