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Klassentreffen Alte Zeiten leben wieder auf

Zehn Jahre lang haben sie sich nicht gesehen - zum Jubiläum trafen sie sich jetzt wieder: 40 Jahre nach ihrem Abitur in Havelberg.

Von Dieter Haase 08.07.2019, 19:15

Havelberg l Aus dem ganzen ehemaligen Kreis Havelberg kamen die Schüler, die im Jahr 1979 an der damaligen EPOS (Erweiterte Polytechnische Oberschule) in Havelberg ihr Abitur machten. „Danach haben wir alle fünf Jahre Klassentreffen organisiert, damit wir uns so schnell nicht aus den Augen verlieren“, erzählt der Havelberger Hans-Joachim Frey, der mit zu der Klasse gehörte. Eine Ausnahme allerdings gab es in diesem Rhythmus: 2014 fand kein Treffen statt, und so sah man sich nun, nach dem Treffen im Jahr 2009, erst nach zehn Jahren in Havelberg wieder. 17 ehemalige Klassenkameraden, von damals 26, waren der Einladung gefolgt. „Einer ist in der Zwischenzeit leider verstorben, wir haben bei dem Treffen viel an ihn gedacht“, so Hans-Joachim Frey.

Treffpunkt für alle Ehemaligen war an ihrer alten Wirkungsstätte: der Schule. In den vergangenen zehn Jahren hat sich hier durch Bau- und Sanierungsmaßnahmen viel verändert. Im früheren Gebäude der EPOS ist jetzt die Sekundarschule „Am Weinberg“ ansässig; das Gymnasium befindet sich seitdem in einem anderen Haus im Schulzentrum.

Ulrich Gruber, der stellvertretende Leiter der Sekundarschule, führte die Gruppe durch beide Schulgebäude, und „alle, die die Veränderungen bislang noch nicht gesehen haben, staunten darüber, wie modern und zeitgemäß hier alles geworden ist, wie sich die Zeit auch in der Schullandschaft, was die Ausstattung der Klassenräume und die Lernbedingungen betrifft, sprunghaft verändert“, berichtete Hans-Joachim Frey. „Ebenso, wie aus dem ehemaligen Internat, in dem nicht wenige von uns wohnten, das Schülerinstitut und die Kreismusikschule geworden sind und dass sich in der einstigen Turnhalle nun die Aula befindet. Mit Freude wurde von allen zudem regis­triert, dass es die Kellerbar aber immer noch gibt, in der zu unseren Zeiten immer schöne Feiern stattgefunden haben.“

Hans-Joachim Frey hatte noch eine ganze Reihe von alten Fotos aus der gemeinsamen Schulzeit herausgesucht, die er im Anschluss an die Besichtigung des Schulzentrums in einem Raum des Schülerinstitutes mit Hilfe eines Beamers zeigte. Da wurden viele gemeinsame Erlebnisse noch einmal lebendig. Und mehr. Heute erinnert sich wohl kaum noch jemand daran, dass zum Schulgelände auch eine Baracke gehörte, „in dieser wurde auch Unterricht gegeben“.

Im „Fontana“ – mit Kaffeetafel und Abendessen – ging das Klassentreffen mit vielen interessanten Gesprächen und Erinnerungen weiter. Unter anderem wurde dabei viel von den Klassenfahrten geschwärmt. Sie führten damals zum Beispiel ins Erzgebirge, nach Thüringen und in den Harz. „Wir haben auf diese Weise schöne Gegenden der damaligen DDR kennengelernt.“

Über einen Teilnehmer am Klassentreffen freuten sich alle ehemaligen Schüler ganz besonders: ihren Klassenlehrer Günter Botzon. „Das war meine erste Klasse, die ich zum Abitur geführt habe“, erinnert er sich. „Von der 9. Klasse an bin ich ihr Klassenlehrer gewesen.“ Für Günter Botzon war es eine „schöne Truppe. Wir haben gemeinsam viel unternommen. In guter Erinnerung sind mir Klassenfahrten ins Elbsandsteingebirge, in den Harz oder nach Altenberg. Denn als Lehrer lernt man seine Schüler bei solchen Dingen viel besser kennen.“

Günter Botzon wird immer zu den Klassentreffen eingeladen, wofür er seinen einstigen Schützlingen dankbar ist. „Denn es bereitet mir viel Freude, die alten Zeiten noch mal aufleben zu lassen.“ Zum Abiball seiner Klasse im Jahr 1979 hatte er übrigens von den Absolventen eine recht dicke Chronik, in der die vier Jahre mit ihnen in Wort und Bild festgehalten sind, geschenkt bekommen. Heute befindet sich diese Chronik im Prignitz-Museum.

Das nächste Klassentreffen soll wieder in fünf Jahren sein.