Havelstrand Baden muss noch bis 2021 warten
Eine Bademöglichkeit in der Havel ist für die Vehlgast-Kümmernitzer jetzt gefunden. Und zwar bei Wendisch-Kirchhof.
Vehlgast l „Eigentlich ist es ein Unding“, findet Ortsbürgermeister Hans-Günther Rose (parteilos). „Vehlgast liegt direkt an der Havel, aber es gibt hier keine einzige Bademöglichkeit.“ Aber eben diese ist ein Herzenswunsch der Vehlgaster und vieler anderer Einwohner aus der Ortschaft Vehlgast-Kümmernitz. Das zu ändern, dafür setzt sich der Ortschaftsrat seit längerer Zeit ein. „Die Schaffung eines Badestrandes war schon Thema in der vergangenen Legislaturperiode. Die Bürger wünschen sich, in der warmen Jahreszeit guten Gewissens in der Havel baden zu können, ohne dabei gegen Auflagen oder Regeln zu verstoßen“, erklärt der Ortsbürgermeister und verweist in dem Zusammenhang insbesondere auf die Bestimmungen von Natura 2000. „Wir müssen ja das Schutzgebiet hier beachten. Aber wir möchten auch die Attraktivität unserer Ortschaft insbesondere für junge Familien erhöhen.“
Gesucht und gefunden? Zumindest kann aus einem Strandbereich etwas gemacht werden. Dieser wurde an der Havel auf Höhe von Wendisch-Kirchhof, das zu Vehlgast gehört, entdeckt und liegt direkt am Abzweig der Stromhavel, der den Altarm mit Wasser versorgt. Gegen das Baden hier würde nichts sprechen. Derzeit allerdings ist das ganz und gar nicht zu empfehlen. Denn auf dem sandigen Boden und auch im erstaunlich sauberen Wasser selbst würden zu viele Steine das Vergnügen stören. Spuren, vergessene Sachen und eine kleine Feuerstelle zeugen allerdings schon jetzt davon, dass sich Menschen hier wohl fühlen.
„Ich sehe keine Versagensgründe und habe somit nichts dagegen einzuwenden, wenn ihr aus diesem alten Spülfeld hier einen Bereich für das Baden und für die Entspannung machen wollt. Das ist an dieser Stelle ganz legal möglich“, gab am Dienstag Joachim Karp vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rathenow bei einem Vorort-Termin Ortsbürgermeister Hans-Günther Rose und Ortschaftsrat Jürgen Kretschmann seine Zustimmung für das Vorhaben.
Damit wäre die Ampel für einen Badestrand allerdings erst einmal lediglich auf Gelb gestellt. Denn die endgültige Genehmigung muss Hans-Günther Rose noch vom Landkreis einholen. Darum will er sich nun als nächsten Schritt bemühen. Und sollte die Ampel dann auf Grün schalten, wartet auf die Ortschaft am auserwählten, rund 80 Meter langen Strandabschnitt noch jede Menge Arbeit. Vor allem betrifft das die Beseitigung des steinigen Untergrundes. „Dafür könnte ich auch meine Unterstützung anbieten“, so Joachim Karp. Denn es werde an verschiedenen Stellen in der Havel immer jede Mange Sand ausgebaggert. „Wenn wir hier in der Nähe am Unterhalten sind, wäre das gut machbar. Derzeit ist das bei Strodehne der Fall. Von dem dabei abgetragenen Sand könnten so einige Fuhren hier abgeladen werden“, schlug er vor. Damit die Steine damit überschüttet werden und Badelustige somit gut in die Havel kommen könnten.
Im Wasser allerdings müsste erst einmal ausgetestet werden, ob sich der Sand hier auch hält oder ob er weggespült wird, was dann nicht so gut wäre, weil die Steine darunter wieder zum Vorschein kämen. In diesem Jahr allerdings wird es mit dem Baden an dieser Stelle mit Sicherheit nichts mehr. Der Sommer 2021 steht als Zielsetzung.