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Frauen und Männer, die vor 40 Jahren in Havelberg die Schulzeit beendeten, sahen sich am Wochenende in der Domstadt wieder Beim Vokabellernen den Spickzettel für die Mathearbeit vorbereitet

Von Wolfgang Masur 13.09.2012, 03:16

Havelberg l Schüler der ehemaligen Klasse 10 a des Havelberger Pestalozzi-Gymnasiums, die vor 50 Jahren zum ersten Mal das Schulgebäude betraten, sahen sich am Wochenende bei einem Klassentreffen wieder.

Hochstimmung herrschte schon bei der Ankunft der Teilnehmer, schließlich erkannte dabei nicht jeder gleich jeden wieder. Nach dem wohl üblichen - und nach 40 Jahren auch nicht verwunderlichen - "Wer bist Du?" gab es viel Gelächter. Schwierigkeiten hatten eigentlich nur die ehemaligen Schüler, die am ersten Klassentreffen 1997 nicht teilgenommen hatten.

Die Begegnung in diesem Jahr wurde von der Havelbergerin Astrid Engel organisiert."Wir waren natürlich damals mehr Schüler in der Klasse. Ab Klasse 8 kamen Schüler aus Sandau und Wulkau mit hinzu, die heute nicht dabei sind. Einige sind leider auch schon verstorben", bedauerte sie. Der harte Kern hatte sich aber auf dem Schulhof des Gymnasiums eingefunden und nach der Begrüßung und Identifizierung wurden sie von Ulrich Gruber, dem stellvertretende Schulleiter der Sekundarschule "Am Weinberg", in Empfang genommen. Er führte die ehemaligen Schüler durch das Gymnasium, das derzeit zum Teil Baustelle ist. Dabei kamen schon so manche Erinnerungen auf, denn früher war alles schlimmer. Jeden Morgen galt es, um 8 Uhr in der Schule zu sein, lateinische Vokabeln zu lernen und nebenbei den Spickzettel für die Mathearbeit in der vierten Stunde vorzubereiten. Aber letztlich war es auch eine sehr schöne Zeit.

Nach der Schulbesichtigung ging es in das Havelberger "BilderBuch Café" zum gemütlichen Kaffeetrinken und um in vergangene Zeiten zurückzublicken. Eine Stadtführung durch die historische Havelberger Altstadt, die von Herbert Sonnemann geführt wurde, schloss sich an. Zurück im Café waren alle schnell wieder in Gespräche vertieft. Herrlich war es, die Geschichten anzuhören, die meist mit dem Satz "Weißt du noch ...?" begannen.

Mit die weiteste Anreise hatte der ehemalige Havelberger Detlef Dreilich, der jetzt in Hamm zu Hause ist. "Ich bin schon 1984 ausgereist, denn ich konnte in der DDR meine Berufslaufbahn nicht so beginnen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nachdem ich meinen Schlossermeister gemacht hatte, sollte ich, um diesen Posten ausüben zu können, in die Partei eintreten. Und das wollte ich nicht. Jetzt bin ich als Schlossermeister im öffentlichen Dienst in Hamm tätig", erzählte Detlef Dreilich. Havelberg hat er aber nie aus den Augen verloren, denn die Eltern und sein Bruder leben noch in der Hansestadt. Und dann sind da noch die Klassentreffen. "Es ist immer wieder schön, mit den ehemaligen Klassenkameraden oder mit unserer Erdkundelehrerin Verena Fischer zu plaudern und gemeinsam einige schöne Stunden zu verbringen", sagte er. Bis spät in die Nacht kam keine Langeweile auf. Auch Fotoalben mit Schwarz-Weiß-Fotos von früher trugen dazu bei. Diese hatte unter anderen Monika Turban, die in der Schul- und Ferienzeit viele Fotos machte, mitgebracht.

Für die gute Organisation des Klassentreffens erntete Astrid Engel viel Lob. "Wir haben in der Nacht noch beschlossen, dass wir uns im Buga-Jahr wieder treffen wollen. Die Bundesgartenschau ist ein Grund, ein weiterer sind die runden Geburtstage, die 2015 von vielen ehemaligen Schülern gefeiert werden", erklärte Astrid Engel.