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Nach der Flut Berliner Uni widmet sich der Katastrophe

Der Deichbruch am 10. Juni 2013 in Fischbeck, die Folgen und die Schlussfolgerungen werden von vielerlei Seiten ausgewertet.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 24.04.2016, 08:49

Fischbeck/Schönhausen l Auch von der Katastrophenforschungsstelle (KFS) der Freien Universität Berlin, die sich vor allem mit den sozialen Folgen der Flut beschäftigt. Schon seit einiger Zeit stehen Mitwirkende in Kontakt zur Verwaltung und zu den Menschen, am 26. April gibt es einen Workshop in Schönhausen.

Die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Bettina Wenzel erklärt das Anliegen des Forschungsprojektes unter dem Titel INVOLVE: Getragen wird es neben der KFS auch von der Forschungsstelle interkulturelle und komplexe Arbeitswelten (FinkA) an der Universität Jena und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK). Projektleiter ist Prof. Dr. Martin Voss von der Katastrophenforschungsstelle der Freien Universität Berlin.

Das Projekt untersucht, wie Städte und Regionen widerstandsfähiger gegenüber Krisen und Katastrophen gemacht werden können und welchen Beitrag freiwilliges Engagement dazu leisten kann. „Es geht darum, die Angebote der Katastrophenschutzorganisationen, insbesondere des Deutschen Roten Kreuzes, so auszurichten, dass den Betroffenen während und nach einer Katastrophe schnell und wirksam geholfen werden kann“, erklärt Bettina Wenzel. „In unserem Teilprojekt der Katastrophenforschungsstelle der FU Berlin geht es um die Erforschung der unterschiedlichen Betroffenheit und der vorhandenen Selbsthilfefähigkeit der von Hochwasser betroffenen Menschen im Abgleich mit den vorhandenen Katastrophenschutzkapazitäten“.

Seit Jahresbeginn gab es schon einige Aktivitäten vor Ort: So fanden zahlreiche Interviews mit Akteuren des Katastrophenschutzes und von der Flut Betroffenen im Landkreis Stendal und der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land statt. Wissenschaftler der KFS führen zudem Begehungen und Erkundungen durch, machen Fotos unter anderem in Fischbeck, Schönhausen, Klietz und Kamern.

Am 26. April gibt es einen ersten Workshop mit in der Hochwasserbewältigung engagierten Akteuren. Er findet im Bürgerzentrum statt. „Darin möchten wir mit Experten und Betroffenen die Ereignisse der Flut von 2013 in ihrem Auswirkungen, Problemen und Herausforderungen für sie persönlich, aber auch die Gemeinden aufarbeiten und diskutieren. Uns ist sehr daran gelegen, unsere Erkenntnisse immer auch wieder an die direkt Betroffenen zurück zu spiegeln. Wir sind daher sehr offen auch für Ideen aus der Bevölkerung, wie und wo der Forschungsprozess aktiv und nah an den Menschen umgesetzt werden kann“, so Bettina Wenzel. Weitere ähnlich ausgerichtete Workshops sind in den nächsten Wochen geplant, um möglichst viele Akteure zu Wort kommen zu lassen.

Für den Sommer geplant sind Befragungen der Bevölkerung durch Fragebögen zur Betroffenheit im Hochwasser und zum Umgang mit Katastrophen geplant, vermutlich mit Unterstützung von Studierenden der Freien Universität Berlin.