Feuerwehr Das neue Auto ist da
Zum allerersten Mal können die aktiven Kameradinnen und Kameraden in Nitzow ein Löschfahrzeug als ihr eigenes bezeichnen.
Nitzow l „Ich habe die ganze Nacht vor Aufregung nicht schlafen können. Und ich weiß aus Gesprächen, dass es anderen Aktiven der Wehr schon seit Wochen ebenso ergangen ist“, erzählt Jasmin Krause und macht dabei mit dem Handy ein Foto von sich und dem neuen Einsatzfahrzeug der Nitzower Wehr. Zur Erinnerung an diesen besonderen Tag. Und auch, weil sie ein Video von dem großen Ereignis für die Ortswehr anfertigen möchte.
„Auf diesen Tag habe ich lange gewartet. Die Entgegennahme unseres ersten richtigen Löschfahrzeuges überhaupt wollte ich noch als Ortswehrleiter erleben, bevor ich dieses Amt in jüngere Hände abgeben werde“, freute sich ganz besonders auch Andreas Eckert. Nach 23 Jahren als Wehrleiter in Nitzow sei das „an der Zeit“, wie er sagte. Doch das Fest zum 112-jährigen Bestehen der Feuerwehr im Haveldorf, das erst einmal für den 29. Mai eingeplant ist, möchte er gerne noch als deren Chef mitnehmen.
Am Freitagabend war Markus Lenz von einer Firma aus Schleusingen (Thüringen) mit dem von den Nitzowern und der Stadt Havelberg ausgesuchten Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 der Marke Magirus, Baujahr 2000, in Nitzow eingetroffen. In Schleusingen war das gebrauchte Einsatzfahrzeug rundum ausgebessert beziehungsweise erneuert und wunschgemäß für jede Einsatzsituation ausgestattet worden. Nitzows stellvertretender Ortswehrleiter Christian Schaper hatte dafür „ständig, ja fast täglich, mit Markus Lenz in Kontakt gestanden“, wie er berichtete.
Dieter Härtwig, Fachbereichsleiter im Amt für Ordnung, Kultur und Soziales bei der Havelberger Stadtverwaltung, lobte dieses „große Engagement der gesamten Ortswehr im Vorab, alle ihre Vorstellungen mit der Thüringer Firma genauestens abzusprechen, um letztlich ihre Wunschausstattung zu bekommen“. Die Gesamtkosten für die Stadt Havelberg beliefen sich übrigens auf knapp 100.000 Euro. Eine Förderung für das Feuerwehrauto gab es nicht. Ausgeliefert worden ist das Allradfahrzeug, in dem neun Aktive Platz finden, übrigens mit kompletter Beschriftung, unter anderem mit „Feuerwehr Nitzow“ an den Seiten, mit „Florian Nitzow“ rechts oben an der Frontscheibe und dem Wunschkennzeichen HV Ni 1909, was jeweils für die Einheitsgemeinde Havelberg, für die Ortswehr Nitzow und für deren Gründungsjahr 1909 steht.
An Bord des LF 8/6 befindet sich unter anderem ein 1200 Liter fassender Wassertank. Alleine die Ausstattung damit sei für ein Fahrzeug dieses Typs höchst selten, hieß es. Die Liste von allem, was das LF8/6 mit sich führt, ist lang. Unter anderem gehören ein Beleuchtungssatz mit LED-Flutlichtstrahler und pneumatischem Lichtmast, ein Stromgenerator, eine Feuerlöschkreiselpumpe und im Führerhaus eine Standheizung dazu, um nur einiges zu nennen.
Der Sonnabend wurde gleich als Ausbildungstag für die Maschinisten der Ortswehr an dem neuen Fahrzeug genutzt. Zur Einweisung, die Markus Lenz vornahm, zählten auch das Befüllen des Wassertanks und das Ausprobieren einer am LF 8/6 angebrachten Spritze.