Zum Tag des offenen Denkmals steht das Thema Holz im Mittelpunkt / Kaffee und Schokolade in der "D8" Der Domberg "barockt" am Wochenende mit viel Musik
Havelberg l Viel Musik, aber auch viel Wissenswertes bietet das Dreigespann aus Havelberger Dommusiken, Prignitz-Museum und Domkurien-Verein an diesem Wochenende anlässlich des Tages des offenen Denkmals. Das Motto lautet: "Der Domberg barockt."
Los geht es bereits am Sonnabend mit einem Konzert des Ensembles "Suoni Dorati" aus Weimar für Sopran-Solo, Orgel und Trompete. "Jauchzet Gott in allen Landen und andere barocke Spielfreuden" werden den Zuhörern ab 17 Uhr im Havelberger Dom geboten. Unter anderem erklingen Werke von Scarlatti, Händel und Bach, berichtet Domkantor Mike Nych. Dieses Konzert hatte er bei der Dommusiken-Planung eher zufällig auf diesen Sonnabend gelegt. Dass es sich sehr gut am Vorabend des Tages des offenen Denkmals als Auftakt für das Geschehen auf dem Domberg eignen wird, war ihm da noch nicht klar.
"Anfang des Jahres hatten wir mit dem Museum beraten, was wir als gemeinsames Projekt zum Denkmaltag machen wollen. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr Holz, und da kamen wir auf die Idee, das Thema auf die barocken Elemente des Domes auszuweiten und neben der Kunst auch viel Musik anzubieten", sagt Mike Nych. Der Verein "denkMal und Leben" kam mit ins Boot, denn die Domkurie "D8" stammt aus dem Barock.
Am Sonntag sind Besucher zu 14 Uhr in den Dom eingeladen. Neben dem barocken Hochaltar, der Orgel und dem Chorgestühl gibt es linkerhand vom Altar, im sonst nicht zugänglichen Bereich, ein Epitaph, um das sich die Geschichte drehen wird. Die Museologinnen Antje Reichel und Sabine Ball werden als Zeitgenossen aus der Barockzeit zu erleben sein. Antje Reichel schlüpft in die Rolle der Witwe des Domherren Estorff, Katharina von Alvensleben. Sabine Ball wird, aus dem Umfeld des kaiserlich gekrönten Poeten Georg Strube kommend, über seinen Vers auf dem Epitaph und andere seiner Dichtungen berichten. Mike Nych übernimmt den musikalischen Part der Führung.
Im Anschluss geht\'s in die "D8", wo ab 16 Uhr zu Kaffee, Schokolade und Kuchen eingeladen wird. Judith Tetzlaff spielt auf der Flöte, Mike Nych auf dem Cembalo. Höhepunkt wird die Kaffee-Kantate von Bach sein, in der es um den Vater Schlendrian geht, dessen Tochter Liesgen einfach nicht vom Kaffee lassen kann, der damals als Droge verpönt war. Heiraten darf sie nur, wenn sie vom Kaffee lässt. Die Havelbergerin Simone Dülfer (Sopran), der Bad Wilsnacker Pfarrer Daniel Feldmann (Tenor) und Christian Richter aus Bad Wilsnack (Bass) sind hierbei zu erleben. Mit dem bekannten Rezitativ "Schweigt stille, plaudert nicht" beginnt die Kantate. Die Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute Kurie wird mit Exponaten dekoriert, die zur Barockzeit passen, erklärt Sabine Ball. Zum Beispiel mit einer Kaffeerösttrommel.
Die Karten für die Veranstaltungen gibt es im Vorverkauf im Paradiessaal am Dom und in der Touristinfo. Das Kombiticket für alle drei Veranstaltungen kostet 20 Euro, ermäßigt für Kinder und Schüler 16 Euro. Für Sonnabend sind 10/8 Euro zu bezahlen, für Sonntag 16/13 Euro. Aufgrund der begrenzten Kapazität in der Domkurie empfiehlt sich der Kartenvorverkauf.