Freibad Rettungsinseln für Tiere
Im Havelberger Freibad herrscht Winterruhe. Zum Schutz der Becken wird nicht das ganze Wasser abgelassen. Ein Problem für Tiere?
Havelberg l Bis zur Vorbereitung der Badesaison 2021, mit der, wie in jedem Jahr, im April begonnen werden soll, tut sich im Bad nichts. „Doch wir machen auch jetzt im Abstand von mehreren Tagen Kontrollgänge in der Anlage, um hier nach dem Rechten zu schauen“, informiert Tabea Techel, Leiterin des Erlebnisbades und Mitarbeiterin der Havelberger Stadtwerke, auf Nachfrage.
Insbesondere wird dabei vor allem auch danach geschaut, ob eventuell streunende Tiere in den Becken „baden“ gegangen sind. Ein Thema, mit dem sich Tierschützer Holger Schulz aus Wöplitz in jedem Winter mit Sorge beschäftigt. „Herr Schulz hatte sich mit dieser Frage auch bereits an uns gewandt und vom Geschäftsführer eine Antwort darauf erhalten“, so Tabea Techel.
Damit in die Becken gefallene oder gerutschte Tiere, zum Beispiel Katzen, nicht jämmerlich ertrinken, wünschte sich Holger Schulz entsprechende Vorrichtungen in den Becken, mit deren Hilfe sich die Tiere retten oder sogar wieder selbst aus den Becken heraus befreien können.
„Bereits seit etwa zehn Jahren lassen wir in der Schließzeit des Bades den Tierschutz nicht außer Acht“, versichert die Schwimmbadleiterin. Zu den Maßnahmen zählt hauptsächlich, nach Abschluss der Badesaison schwimmende Styroporplatten aufs Wasser aufzubringen – sozusagen als mögliche Rettungsinseln für Tiere im Wasser. Die Platten schwimmen im Winter in jedem der großen Becken. Ansonsten bieten aber auch die zu den Becken gehörenden Treppen hereingefallenen Tieren noch eine weitere Möglichkeit, sich zu diesen zu flüchten und dem Ertrinken zu entkommen. „Entdecken wir bei unseren Kontrollgängen Katzen oder andere ,Verunglückte‘ auf den schwimmenden Platten, holen wir sie natürlich wieder ans rettende Ufer“, ist zu erfahren. Bisher sei das in all den Jahren allerdings noch nicht einmal notwendig gewesen.
„Im April, wenn wir alles sauber machen, haben wir auch auf den Beckenboden außer jeder Menge Schmutz keine toten Tiere gefunden. Höchstens mal eine Maus“, erklärt Tabea Techel. „Ich verstehe die Sorgen von Holger Schulz, aber er braucht sich, was das Havelberger Erlebnisbad betrifft, wirklich keine Sorgen um das Leben von Katzen und anderen Tieren zu machen.“ Auch ab September 2021 und in den Folgejahren würden die Stadtwerke selbstverständlich diese Vorsorge treffen, versicherte die Havelbergerin.