Freigabe Freie Fahrt in der Müntzerstraße
Ein Fisch an einer Mauer in Schönhausen erinnert im Hintergrund daran, wie hoch hier im Juni 2013 das Wasser gestanden hatte.
Schönhausen l Jetzt wurde die sanierte Müntzerstraße in Schönhausen offiziell übergeben. Mona Adam, Anni Haak und Gero Pultermann aus der Kindertagesstätte Schönhausen hatten am Freitag eine wichtige Aufgabe zu erfüllen: Sie mussten an der Einmündung von der Breitscheid- in die Müntzer-Straße das rot-weiße Einweihungs-Band durchschneiden. Zuvor hatten sie gemeinsam mit den anderen Kindern aber noch einige Lieder gesungen, denn es gab ja einen freudigen Anlass.
Seit Mai dieses Jahres hatten die Arbeiter der Universalbau-Firma aus dem brandenburgischen Perleberg in den beiden Straßen gearbeitet. In der Breitscheidstraße wurden zuerst 384 Meter Regenwasserkanal sowie 36 Straßenabläufe eingebaut, in der Müntzerstraße kamen 179 Meter Kanal und 17 Abläufe hinzu.
Als der Tiefbau erledigt war, mussten dann noch beide Straßen wieder befestigt werden. Insgesamt 600 Meter Fahrbahn wurden mit 2700 Quadratmetern Asphalt überzogen, hatte Baubetreuer Peter Hackel aufgelistet. Die neue Fahrbahn in der Breitscheidstraße ist 4,1 Meter breit, jene in der Müntzerstraße sogar 4,75 Meter.
Ausgeführt wurden die Arbeiten zwar unter der Regie der Kommune, doch musste Schönhausen für die beiden Straßensanierungen keinen Cent hinzuzahlen: Weil hier im Juni 2013 das Wasser vom Fischbecker Deichbruch bis zu 70 Zentimeter hoch gestanden hatte, bezahlt der Staat die komplette Flutschadensbeseitigung. Das waren am Ende immerhin 667.000 Euro.
Im Jahr zuvor hatte bereits der Wasserverband Havelberg den Schmutzwasserkanal in diesen Straßen sanieren lassen. Auch Teile vom Trinkwassernetz mussten dabei flutbedingt repariert werden, zudem wurde die Abwasser-Hebestelle umgesetzt. Mit im Boot waren zudem die Telekom und der Energieversorger, Straßenlampen wurden ebenfalls zum Teil saniert.
„In diesem Bereich waren wie auch im Westteil des Ortes die größten Flutschäden zu verzeichnen“, blickte Verbandsbürgermeister Bernd Witt auf die schlimme Zeit zurück. Noch immer sind nicht alle Folgen beseitigt, so sind noch etliche tote Bäume am Straßenrand zu sehen, diverse Mauern weisen Risse auf. Ein Haus in der Breitscheidstraße musste abgerissen und neu errichtet werden, in verschiedenen Gebäuden wurden Wohnungen komplett saniert.
Noch wird an vielen Stellen des Bismarckdorfes gearbeitet. Das Hook ist ebenfalls fertig, zu tun gibt es noch im Neuen-WiehlWeg, im Wiesengrund oder in der Märsche.
Bernd Witt lag die Müntzerstraße übrigens besonders am Herzen – hier war er schließlich aufgewachsen. Damals lebten allein in dieser Straße um die 40 Kinder, berichtete er den Steppkes von der Kindertagesstätte.