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Dammscher Heimatverein bereitet für Gäste traditionelles Gericht zu Galizier lassen sich Berhee schmecken

18.07.2012, 03:22

Schönhauser Damm (asr) l Nachschlag? Natürlich gern! Die Mitglieder des Dammschen Heimatvereins bewirteten am Sonnabend über 40 Gäste des Bundes der Galizien-Deutschen Wolfsburg mit Berhee. Das ist ein Kartoffel-Quark-Gericht aus Brigidau, von wo 1946 31 Familien auf dem Damm siedelten und das heute noch zubereitet wird. Zwar kannten die Besucher genau dieses Gericht nicht, weil sie aus einem Teil Galiziens stammen, in dem böhmisch und nicht wie in Brigidau pfälzerisch gekocht wurde. Und doch waren sie begeistert, ein Stück Heimat zu schmecken und freuten sich über die Rezeptkarten, die die Dammschen ihnen mit auf den Weg gaben. Für die Gastgeber um die Vorsitzende Heike Schweitzer war es eine Herausforderung, 115 Berhee zuzubereiten - es ist ihnen perfekt gelungen.

Günter Hönig, der Vorsitzende des Bundes mit rund 150 Mitgliedern, freut sich, dass der Heimatgedanke auf dem Damm so lebendig in Erinnerung bleibt, "das kulturelle und geistige Erbe unserer Vorfahren muss erhalten bleiben". Der Berliner Arthur Bachmann, Brigidauer und auf dem Damm aufgewachsen, berichtete den Gästen von der Ankunft der Flüchtlinge auf dem Damm, wo nur noch drei, vier Familien lebten und sich die Brigidauer eine neue Heimat durch harte Arbeit schufen. Nach "Der letzte Treck der Brigidauer" erscheint im September sein zweites Buch mit Erinnerungen, das er natürlich auch auf dem Damm vorstellen wird. Mit Emilie Mack und den Schwestern Linde Schleusner und Trautchen Duhrmann leben hier noch drei Brigidauer.