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Erlöse von Kuchenbasar und Orgelkonzert fließen in die Sanierung des Gotteshauses Gottfried Förster erspielt 250 Euro für den Turmbau

Von Ingo Freihorst 17.08.2011, 06:25

Die Heiligen Laurentius und Nikolaus sind im Namen der Sandauer Stadtkirche zu finden. Alljährlich um den 10. August begehen die Sandauer Christen das Laurentiusfest - an jenem Datum starb der Heilige im Jahre 258 im alten Rom den Märtyrertod.

Sandau. Das mit dem Tode gesühnte "Verbrechen" des Laurentius war es gewesen, den Schatz der Christen an die Armen der Stadt zu verteilen - statt wie befohlen an den Kaiser auszuliefern. Valerian, dem die Christen ohnehin ein Dorn im Auge waren, ließ sich das nicht bieten und verurteilte den Erzdiakon zum qualvollen Feuertod auf dem Eisenrost.

Über den Heiligen Laurentius wurden die Besucher des Regionalgottesdienstes in Sandau während eines Dialogs informiert, den die Handpuppe Nils - gespielt von Pfarrer Hartwig Janus - mit der Sandauerin Doris Plzak führte. Der Heilige ist zudem Schutzpatron der Bibliothekare und Archivare sowie vieler, die mit dem Feuer zu tun haben - wie Köche, Wäscherinnen oder Bierbrauer.

Auch ein Teleskop stand neben der Kanzel - es hatte ebenfalls einen Bezug zum Laurentius: Als "Tränen des Laurentius" wird der Meteorsturm der Perseiden bezeichnet, der alljährlich in der ersten Augusthälfte die Umgebung des Planeten Erde heimsucht. Mit dem bloßen Auge sind die vielen Sternschnuppen bei freiem Himmel in der Nacht zu erkennen.

Zudem sang beim vom neuen Pfarrerehepaar zelebrierten Regionalgottesdienst der Frauengesprächskreis und Gottfried Förster, einstiger Domkantor in Havelberg, spielte an der Orgel. Der Havelberger gab im Anschluss an die Kaffeetafel zudem ein Orgelkonzert, dessen Erlös er dem Wiederaufbau des Kirchturmes spendete. Es erklangen unter anderem Werke von Dietrich Buxtehude, Max Drischner, Felix Mendelssohn Bartholdy und Georg Philipp Telemann. Die Summe, die am Ende zusammenkam, konnte sich sehen lassen: Immerhin 250 Euro können jetzt zusätzlich in den Turmaufbau fließen.

Für den Wiederaufbau des Turmes war zudem der Erlös des Kuchenbasars gedacht, die vielen leckeren Backwerke dazu hatten die Mitglieder des Fördervereins des Gotteshauses sowie der Kirchgemeinde - oft auch in Personalunion - gespendet. Elfriede Reim lud zusammen mit Inge Schulze die jüngeren Festbesucher zum Basteln in die obere Etage des Kirchturmes. Unter ihrer Anleitung entstanden Tischuntersetzer - dem aktuellen Wetter gemäß trugen die Teddys darauf Regenschirme - oder Fensterbilder. Die älteren Kinder sowie die Jugendlichen konnten draußen vorm Gotteshaus Wikingerschach, Diabolo oder Riesenmikado spielen oder - wer es sportlicher mochte - mit Stelzen laufen.

Das Fest klang am späten Nachmittag langsam aus, dann wurde nämlich noch gegrillt.