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Heimatverein Frank Ermer bleibt Vorsitzender

Die Stadt Havelberg wäre um einiges ärmer, wenn es den Heimatverein nicht geben würde. Jetzt wählten die Mitglieder einen neuen Vorstand.

Von Ingo Freihorst 25.02.2019, 00:01

Havelberg l Frank Ermer wird den rührigen Verein auch in den nächsten beiden Jahren leiten, Waltraud Gennermann kümmert sich weiterhin um die Finanzen. Neu im Gremium ist Doreen Müller, sie ersetzt die ausgeschiedene Renate Federmann.

Auf der Mitgliederversammlung, welche wieder im Rathaus stattfand, zog der alte und neue Vorsitzende Bilanz. In den letzten beiden Jahren hatte man wegen der Altersstruktur immerhin 15 Todesfälle zu verschmerzen, darunter auch den langjährigen Vorsitzenden Herbert Stertz. Es gab nur vier Eintritte. Somit schrumpfte die Anzahl der Mitglieder von 231 im Jahr 2013 auf nunmehr 175.

Erfreulich ist, dass unter den Neuaufnahmen auch der Verein für die Geschichte der Prignitz ist, dem die Heimatfreunde ihrerseits beitraten. Beifall gab es für Schatzmeisterin Waltraud Gennermann, welche zusammen mit ihrem Mann Jürgen oft bei der Grünanlagenpflege auf dem Domfriedhof anzutreffen ist.

Der Friedhof wurde nach der Buga Pflegeobjekt der AG „Stadtgrün“ des Vereins, hier hatte man oft mit den Unbilden des Wetters zu kämpfen: 2017 war nass und stürmisch, 2018 arg trocken und heiß. Oft fanden Arbeitseinsätze statt, auch gab es Pflanzenspenden.

Gespendet wurden auch zwei Bänke, diese sollen im Frühjahr am Havelvorland und an der Wässerringe mit Hilfe des Bauhofes aufgestellt werden. Auch ein Storchennest soll auf der Spülinsel seinen Platz finden, das Material liegt bereit, nur hat die damit beauftragte Firma noch keine Zeit.

Viele Auftritte hatte die Plattdeutsch-Singegruppe, allein acht größere im Vorjahr – unter anderem in Sandau, Nitzow und Vehlgast. Der im März geplante Plattdeutschtreff in der Kegelhalle wurde auf den 13. April verschoben, da etliche Sängerinnen erkrankt sind. Gesungen wird auch am 5. Mai beim Elberadeltag am Haus der Flüsse, am 11. Mai wird das 20-jährige Bestehen der Singegruppe im Mühlenholz groß gefeiert und im Juni geht es zum Plattdeutschfest ins brandenburgische Großderschau. Auch in der Vehlgaster Kirche wird wieder zur „Wassermusik“ gesungen.

Ebenso wie die Bänke sollen auch die Wegweiser, welche in Erinnerung an die Buga in ähnlicher Form angefertigt werden sollen, bis Ende Mai aufgestellt sein. Denn im Juni wird auch in der Domstadt die neue Reihe „Kunst im Gartensommer“ stattfinden, an welcher der Verein sich mit dem Domfriedhof beteiligt. Die Wegweiser waren eines der Spendenprojekte des Heimatvereins, 2383 Euro kamen zusammen. Für die Gedenktafel, die in der Kirche angebracht werden soll, wurden bislang 375 Euro gespendet – hierbei wird die Kirchgemeinde unterstützt.

Stolz ist man auf die Erfolge der jungen Plattsnaker, deren Mundartpflege finanziell unterstützt wird. So belegten im Vorjahr Antonia Lösch aus Havelberg und Emmy Oelsner aus Sandau sehr gute zweite und dritte Plätze beim Landeswettbewerb. Ein großes Dankeschön ging an Bärbel Harmel und Elke Joachim, welche auch noch als Ruheständler die Kinder anleiten.

Seit 2015 existiert die Wintervortragsreihe im ArtHotel, hier gab es die Bitte, diese Vorträge an einen zentraleren Ort zu verlagern. Jetzt kam endlich die Zusage vom Prignitz-Museum, am 28. Februar wird Hans-Peter Bodenstein hier über die Baugeschichte des Domes referieren. Einen Monat später geht es in den Rathaussaal, wo Frank Ermer über dessen kunstvolle Decke berichtet. Im Museum informiert Frank Ermer am 25. April über neue Erkenntnisse zu den Internierungslagern, auch wird ein Buch dazu vorgestellt. Hier wird zusammen mit dem Verein für die Geschichte der Prig- nitz am 21. September zudem eine Tagung stattfinden, welche sich dem Thema „850 Jahre Domweihe“ widmen wird.

Zur Jahresexkursion sind Vorschläge gefragt, Frank Ermer schlug die Kreisstadt mit ihrer spätgotischen Ratssaalwand und den vielen Kirchen dazu vor. Doch soll erst das Frühlingsfest im Mühlenholz abgewartet werden, die Finanzen sind schließlich begrenzt. Angeregt wurde zudem eine Kooperation mit dem Förderverein des Museums.

Bürgermeister Bernd Poloski als Gastgeber dankte dem Verein für sein vielfältiges Wirken in der Stadt: „Was die Aktivitäten anbetrifft sind wir ein junger Verein!“