In Schollene Neue Kuppel für das Kriegerdenkmal
Umfassend restauriert wird das Kriegerdenkmal nahe des alten Schollener Schlosses. Vor wenigen Tagen schwebte die neue Kuppel ein.
Schollene l „Es ist schon noch Etliches zu tun.“ Steinrestaurator Torsten Weiß aus Berlin steht vor dem Kriegerdenkmal und berichtet, was schon alles erledigt ist und welche Arbeiten er noch in den kommenden vier, fünf Wochen ausführen muss. Bevor er sich das Denkmal – angelegt wie ein römischer Rundtempel – überhaupt vornehmen konnte und zunächst mit einem Mikrostrahler reinigen konnte, waren umfangreiche Untersuchungen nötig, um unter anderem die Zusammensetzung des Steins zu ermitteln. Denn schließlich sollen die Teile, die wegen ihres schlechten Zustandes nachgebaut werden müssen, möglichst originalgetreu aussehen. Das betrifft beispielsweise die Kuppel, die vor wenigen Tagen mit einem Kran auf das Dach gesetzt worden ist. Auch Risse müssen noch mit Kunstharz-Injektionen verschlossen und dann verputzt werden.
„Der alte Charakter soll auf jeden Fall erhalten bleiben, das Denkmal wird nicht wie neu aussehen“, stellt Torsten Weiß das Anlieger einer Restaurierung dar. Bis Ende September, Anfang Oktober braucht der Restaurator, der für die Berliner Museen tätig ist, noch. Wenn alles fertig ist, gibt es ein kleines Einweihungsfest, erklärt Bürgermeisterin Steffi Friedebold.
Zu dem wird dann auch Dr. Anton Schreiber eingeladen. Er hatte bis zu 28. Februar seine Arztpraxis im Schollener Schloss und somit das Denkmal täglich vor Augen. Der zusehends schlechte Zustand veranlasste ihn zu seinem 75. Geburtstag statt Geschenken um Spenden zu bitten. Damit war der Startschuss gefallen. So einfach wie erhofft – Geld sammeln, Maurer beauftragen, fertig – war es dann aber doch nicht. Die Denkmalbehörde schaltete sich ein. Und da die Restaurierung dann teurer als erwartet wurde, musste die Gemeinde nach einer Finanzierungsmöglichkeit suchen. Fördermittel aus dem Dorferneuerungsprogramm machten es möglich, nach dem Genehmigungsverfahren den Auftrag auszulösen.
Dr. Anton Schreiber, der inzwischen mit seiner Frau in Lychen nördlich von Berlin lebt, freut sich, dass das Werk nun endlich vollendet wird. „Diese Erinnerung, an Menschen, deren Nachkommen heute noch in Schollene leben, muss unbedingt erhalten bleiben! Denn dieses furchtbare Ereignis, das so viele vor allem junge Menschen das Leben gekostet hat, darf niemals in Vergessenheit geraten.“ Er freut sich sehr, zur Einweihung wieder mal nach Schollene zu kommen und alte Bekannte zu treffen.
58 Namen stehen auf dem Denkmal – Gefallen in den Jahren 1914 bis 1918 –, die teilweise sehr verblasst sind. Das Denkmal mit der Aufschrift „Unseren für das Vaterland gefallenen Kameraden“ ist laut Inschrift 1924 errichtet worden vom Militärverein, gebaut von A. Gnorke aus Rathenow.