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Havelberger Dialoge Kreis Stendal: Lebensgeschichten bestimmen „Havelberger Dialoge“

In der Reihe in Havelberg im Kreis Stendal geht es um den Dialog zu Biografien und Weltgeschichte. Pfarrer Teja Begrich erwartet interessante Gesprächspartnerinnen.

Von Max Tietze Aktualisiert: 16.10.2023, 20:46
Dompfarrer Teja Begrich  organisiert die „Dialoge“ in Havelberg.
Dompfarrer Teja Begrich organisiert die „Dialoge“ in Havelberg. Foto: Max Tietze

Havelberg - Die Idee, in Havelberg eine Gesprächsreihe mit interessanten Menschen und Themen mit Hintergrund anzubieten, kam bisher gut an. Für die kommenden Wochen hat Dompfarrer Teja Begrich die Fortsetzung der „Havelberger Dialoge“ geplant. Das jüdische Leben auch im Kreis Stendal war Thema im ersten Kapitel der Dialoge. Jetzt im Oktober und November bestimmt es wieder das Programm, aber unter einem anderen Blickwinkel.

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Teja Begrich kennt die Facetten im jüdischen Dialog und hat als neues Thema „Was für ein Leben! Lebensgeschichte als Weltgeschichte“ ausgewählt. Er sagt: „Es geht um Lebensgeschichte und weltgeschichtliche Ereignisse. Wo sind Anknüpfungspunkte? Was hat Einfluss auf Entscheidungen? Was passiert vor Ort? Dazu kommt, dass der November ein Gedenkmonat ist, mit dem 9. November zum Gedenken an die Pogromnacht.“

Die Auseinandersetzung mit Themen des jüdischen Lebens begleitet Teja Begrich schon seit der Kindheit. Dann war es das Studium, das sein theologisches Denken stark beeinflusste.

Wer kommt nun zum Dialog? Jalda Rebling wird jiddische Musik und das Buch von Roxane van Iperen „Ein Versteck unter Feinden“ vorstellen. Es geht in dem Buch um Reblings Eltern, Leben im holländischen Exil und um das Verstecken von Flüchtlingen. 1952 siedelte die Familie in die DDR über. Jalda Rebling wuchs in einer musischen Familie auf und widmet sich selbst der Musik.

Annetta Kahane ist Herausgeberin und Autorin. Teja Begrich sagt: „Sie sollte bereits im Frühjahr nach Havelberg kommen. Nun hoffen wir, dass es jetzt klappt.“ Annetta Kahane wird aus ihrem Buch „Juden in der DDR“ lesen. Teja Begrich erläutert: „Sie ist biografisch mit Havelberg verbunden. Ihr Großvater Jacob Kahane überlebte die Shoah hier in einem Versteck.“

Shelly Kupferberg wird ihren Roman „Isidor. Ein jüdisches Leben“ vorstellen. In dem Buch geht es um Isidor Geller aus Galizien, der es zum Berater des österreichischen Staates schafft und denkt, ihm kann keiner etwas anhaben, schon gar nicht Nationalsozialisten.

Diese Dialog-Abende werden in die Geschichte schauen. Wie sehr hat die Vergangenheit Einfluss auf das Heute? Die Abende laden zum Gespräch mit den Gästen ein, aber auch untereinander darf diskutiert und weitergedacht werden, der Dialog steht im Mittelpunkt, hier in Havelberg im Kreis Stendal und anderswo.

Diese Veranstaltungsreihe der „Havelberger Dialoge“ findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt und der Evangelischen Kirchengemeinde Havelberg statt. Das Projekt wird durch eine Zuwendung des Landes Sachsen-Anhalt ermöglicht.