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Teures Tiefbohren Löschbrunnen sind Fass ohne Boden

Für die Verbandsgemeinde tut sich beim Brandschutz ein Problem auf: Etliche Löschbrunnen fördern zu wenig Wasser.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 11.03.2021, 14:30

Elbe-Havel-Land l Im Haushalt der Verbandsgemeinde als Träger der Feuerwehren sind alljährlich im Haushalt mehrere tauschend Euro eingeplant für das Bohren von Brunnen. Die Preise dafür explodieren. Schon für einen normalen Brunnen sind rund 10000 Euro zu berappen. Aber „normal“ reicht an vielen Stellen nicht mehr aus – es müssen Tiefbrunnen gebohrt werden. Und die kosten 30000 Euro! So entpuppen sich die Brunnen inzwischen als Fass ohne Boden.
Nach der alljährlichen Kontrolle ihrer Brunnen durch die Wehren im vergangenen Herbst hat die Verwaltung bei den Brunnen, die kaum mehr Wasser fördern, inzwischen eine Nachkontrolle durchgeführt in der Hoffnung, dass sich das Ergebnis nicht so schlecht darstellt. „Leider doch“, berichtete Sachgebietsleiterin Jenny Wolff jetzt im Sozialausschuss.
Das Bohren von neuen Tiefbrunnen oder auch die Nutzung von Alternativen für die Wasserbereitstellung müsse in den kommenden Haushalten unbedingt Berücksichtigung finden. „Denn was nützt die bestausgestattetste Wehr, wenn sie kein Wasser fördert“, kommentierte Ausschussmitglied Holger Köhne die Situation.
Die Verwaltung ist dabei, die Risikoanalyse und die daraus resultierende Brandschutzbedarfsplanung für die Wehren im Elbe-Havel-Land zu überarbeiten. Dafür wird gerade auch der bauliche Zustand der Gerätehäuser unter die Lupe genommen. Gerätewart Ringo Urbahn leistet dafür die entsprechende Zuarbeit. Es wird auch eine Fotodokumentation erstellt.
Zur umfassenden Checkliste gehören beispielsweise die Stellplätze der Fahrzeuge, DIN-gerechte Tore, die Umkleidemöglichkeiten der Kameraden und Schulungsräume. „Wir erhalten zu jedem Gerätehaus ein umfassendes Bild und wissen, was in den kommenden Jahren gemacht werden muss“, so Jenny Wolff.
Überarbeitet wird auch die Alarm- und Ausrückeordnung. Die regelt, welche Wehr mit welchen Fahrzeugen zu welchem Einsatz fahren muss. Mit den neuen Hilfeleistungslöschfahrzeugen in Wust und Sandau ergeben sich Veränderungen.
Die Analysen und Verordnungen werden in Absprache mit der Gemeindewehrleitung überarbeitet.