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Spannender Projekttag für die Schüler aus der Klasse 8a der Havelberger Sekundarschule Organspende: Dafür oder dagegen sein?

Von Dieter Haase 13.05.2013, 03:25

Mit dem Thema Organspende haben sich Schüler wie Lehrer vor einigen Tagen an der Sekundarschule "Am Weinberg" auseinandergesetzt.

Havelberg l Für die Mädchen und Jungen aus der Klasse 8a war es ein Projekttag vor den Pfingstferien, für sieben Biologie- und Ethiklehrer aus Sachsen-Anhalt eine Fortbildungsveranstaltung. "Ich habe beim Besuch einer Fortbildung in Halle die Idee zu einem solchen Projekt aufgegriffen und dann einen ganzen Unterrichtstag zum Thema Organspende für die Schüler der 8 a erarbeitet", berichtete Vera Rduch, Fachlehrerin für Biologie an der Havelberger Sekundarschule.

Viele Organe können übertragen werden

"Anliegen dieses Tages ist es nicht, die Schüler zu Organspendern zu machen, sondern dass sie sich überhaupt einmal intensiv damit beschäftigen", erklärte die Medizinstudentin Monica Götze, die zusammen mit ihrem Studienkollegen Thomas Schimmel für die Deutsche Stiftung Organtransplantation an die Weinberg-Schule gekommen war, um Aufklärungsarbeit über die Organspende zu leisten. Unter anderem hörten die Achtklässler von ihnen einen fachlichen Vortrag über den Hirntod.

Interessant war für die Achtklässler unter anderem, "einmal zu erfahren, welche Organe alle transplantiert werden können", fand Lucas Graff. Denn Fortschritte in der Medizin ermöglichen es, sehr unterschiedliche Organe und Gewebe zu übertragen. So können Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Darm und Teile der Haut (Organe) sowie Hornhaut der Augen, Herzklappen und Teile der Blutgefäße, des Knochengewebes, des Knorpelgewebes und der Sehnen (Gewebe) transplantiert werden.

In mehrere Arbeitsgruppen aufgeteilt, galt es darüber hinaus Argumente für und gegen die Organtransplantation zu erarbeiten. Diese mussten dann in einer anschließenden Diskussion verteidigt werden. Außerdem hatten die Arbeitsgruppen Plakate dazu zu gestalten.

Leben zu retten, steht an erster Stelle

Als wichtigsten Beweggrund für eine Organspende nannten die Schüler die Tatsache, dass viele Menschen durch ihre Bereitschaft dazu das Leben anderer Menschen retten helfen. Weitere Antworten der Pro-Gruppen: Meine Angehörigen sollen nicht mit dieser Entscheidung belastet werden.Ich wäre selbst auch froh, ein Organ zu erhalten, wenn ich eines brauchen würde. Oder: Ich kenne Menschen in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis, denen mit einer Organspende geholfen werden konnte. Aber auch Contra-Gründe haben die Schüler herausgefunden. Zum Beispiel die Angst des Missbrauches durch den Organhandel.

Ebenso spannend wie für die Achtklässler war der Tag auch für die Teilnehmer an der Lehrerfortbildung, sagte Vera Rduch. "Wir haben wertvolle Anregungen für die Unterrichtsgestaltung erhalten."