Wiedereröffnung Schaubrauen in der Elbe-Havel-Brauerei
Welchen Prozess Hopfen, Malz, Hefe und Wasser durchlaufen, ehe das Bier fließt, kann man in der Schaubrauerei sehen.
Schollene l Noch ist die Elbe-Havel-Brauerei eine große Baustelle, aber schon für Anfang August plant Gastwirt Maik Kleinod die Wiedereröffnung.Auf dem Brauereihof und auch drinnen im Gebäude wirbeln die Handwerker, Baumaschinen dröhnen. Maik Kleinod bespricht mit Architekt Göran Fenn den Beleuchtungsplan. Beide wissen: Das Ziel, Anfang August zu eröffnen, ist sportlich. „Aber wir schaffen das!“ ist der Gastwirt zuversichtlich und hofft, dass die Firmen aus der Region und auch dem benachbarten brandenburger Bereich die Termine einhalten. Das haben sie bisher seit Baubeginn im Mai.
Als erstes war das alte Wohnhaus neben der Brauerei abgerissen worden. So ist Platz entstanden für Auto-Parkplätze und auch ein Bus kann bequem auf den Brauereihof auffahren. Vor einen Teil der Brauerei ist eine neue Terrasse gesetzt worden – so können die Gäste auch unter freiem Himmel sitzen. Ein Sichtmauerwerk umspannt den Hof, die drei alten Kastanien sind mit Steinen eingefasst – diese Beete werden noch begrünt.
Drinnen hat Maik Kleinod, der die Brauerei 2013 erworben hat und nach jeder Menge behördlicher Schreibtischarbeit seit anderthalb Jahren Bier brauen lässt, Etliches verändern lassen. „Unser Anliegen ist es, den Besuchern zu zeigen, wie Bier gebraut wird. Deshalb sind alle Prozesse gut sichtbar nachvollziehbar.“ Oben unterm nun ausgebauten Dach befindet sich das Malzlager, im ebenfalls modernisierten Obergeschoss die Mühle. Im Erdgeschoss stehen die Kessel des Sudhauses nun hinter einer Glaswand – so hat der entstehende Wasserdampf keinen Einfluss mehr auf das Mobiliar des Gastraumes. Sowohl auf den Gär- als auch den Lagerkeller hat man vom Saal aus ebenfalls durch große Fenster einen guten Blick. Im Saal gibt es jetzt auch einen großen Tresen, so dass der Ausschank direkt von hier erfolgen kann.
Immerhin sechs Sorten werden seit anderthalb Jahren in Schollene gebraut. Das Bier schenkt Maik Kleinod in seinem Klietzer „Seeblick“ aus oder wenn vor Baubeginn Veranstaltungen in der Brauerei oder zum Karneval in der angrenzenden Turnhalle stattfanden. „Das kommt sehr gut an. Nicht nur, weil es schmeckt, sondern weil die Gäste etwas Regionales verzehren wollen. Und gern auch etwas mitnehmen, das sie an den Urlaub hier erinnert.“
Deshalb geht demnächst auch die Abfüllanlage wieder in Betrieb – die Flaschen werden mit einem eigens für die Elbe-Havel-Brauerei entworfenen Etikett versehen. „Und die Besucher, die in unsere Region kommen, wollen sich nicht nur die Kirchen und Museen ansehen, sondern sie wollen auch etwas erleben, selbst aktiv werden“, so Maik Kleinod, der auch immer wieder auf Messen wirbt und sich um die Weiterentwicklung des Tourismus bemüht. Aktiv werden kann man in der Brauerei. Es gibt nicht nur Führungen – ein noch zu produzierender Film unterstützt dabei, sondern Besuchergruppen können auch selbst beim Brauen mitmachen.
Viel Geld musste investiert werden, um dem 1841 als Zotzmannsche Brauerei eröffnetem Gebäude wieder Leben einzuhauchen. Einen Teil gab es über das Förderprogramm Leader. Mit Brauer, Koch und Servicepersonal wurden auch neue Arbeitsplätze geschaffen.
Auch wenn Anfang August Eröffnung gefeiert wird, sind die Arbeiten noch nicht beendet. Geplant ist noch, das Dach zu erneuern und die Fassade ansprechend nach altem Vorbild zu gestalten. Schon jetzt wurden alte Fensteröffnungen wieder hergestellt. Draußen auf dem Hof sollen verschiedene Hopfenpflanzen gedeihen, so dass der Gast auch sehen kann, wie die wichtigste Zutat für das Bier aussieht und welche Sorten es gibt.
Gleich neben der Brauerei mit auf dem Hof befindet sich die Museumsscheune des Heimatvereins. Hier wird sicher auch so manche Besuchergruppe einen Blick auf die Exponate werden, die an das Leben früher auf dem Land erinnern oder auch die Förderung von Pelose in Schollene darstellen.
Somit wird die Schaubrauerei das touristische Angebot in der Region bereichern und mehr Besucher vor allem aus dem Berlin/Brandenburger Bereich anlocken. Davon profitieren auch andere Anbieter, so dass das Elbe-Havel-Land attraktiver für die hier lebenden Menschen und Gäste wird.