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Neuer Rekord: Neun Tiere - vor allem Tauben - erhalten das höchste Prädikat "Vorzüglich" Schollener Mühlenbergschau zeigt 458 Zuchttiere

Von Ingo Freihorst 14.02.2012, 05:23

So viele vorzügliche Zuchttiere wie noch nie wurden von den sieben Preisrichtern bei der Mühlenbergschau am Wochenende in Schollene registriert. Viele Besucher schauten vorbei.

Schollene l Günter Weitland aus dem benachbarten Steckelsdorf im brandenburgischen Havellandkreis ist einer von vielen Stammgästen der Havellandschau in Schollene. Er reist seit Jahren über die Landesgrenze nach Schollene. Selbst stellt er keine Tiere aus, doch will er sich in diesem Jahr wieder Kaninchen kaufen.

Er stand auf der Bühne an einer arg lauten Käfigreihe: Hier waren unter anderem die Zwergenten untergebracht, welche mächtig laut schnatterten. Es war wie bei den Menschen: So klein - und solch eine kräftige Stimme!

Organisator Hartmut Sasse - der einstige Schollener wohnt seit einigen Jahren in Wusterwitz - informierte, dass insgesamt 458 Tiere von 33 Rassen bewertet wurden. Darunter auch eine Hühnerrasse mit dem makabren Namen "westfälische Totleger". Der Name des Landhuhnschlages wurde vom Volksmund geprägt - ein Alltagseierleger bis zum Tode. Zeitweise war die robuste und pflegeleichte Rasse sogar vom Aussterben bedroht, doch wird sie nun wieder verstärkt gezüchtet.

"Neun Tiere erhielten das Prädikat ,Vorzüglich\' - das sind so viele wie noch nie", freute sich Hartmut Sasse. Bei einer ausgeglichenen Qualität vieler Rassen hatten es die sieben Preisrichter nicht leicht mit ihren Bewertungen. Die meisten "Vorzüglich" wurden bei den Tauben vergeben, die besten Kollektionen waren Steigerkröpfer, Strasser und Kingtauben. Insgesamt 16 Tiere wurden auf der Schau mit "Hervorragend" bewertet, dem zweitbesten Zuchtprädikat.

"Weil die Schau wegen meines Krankenhausaufenthaltes um einige Wochen nach hinten verschoben werden musste, konnten nun leider nur noch 60 Kaninchen ausgestellt werden", bedauerte Hartmut Sasse. Die Zucht ist bereits in vollem Gange, da ja schon Ende Juni die Altmark-Jungtierschau mit angeschlossener offener Kreisjungtierschau anlässlich der Gewerbeschau in Schönhausen stattfindet. Viele Zippen seien tragend oder hätten bereits Junge, eine Bewertung ist dann nicht mehr möglich.

Wie bei der Schau in Schollene werden auch in Schönhausen sowohl Rassekaninchen als auch Hühner, Tauben, Enten und Gänse gezeigt. "Solch ein Mix sorgt immer für reges Interesse bei den Züchtern und auch bei den Käufern." Hartmut Sasse war denn auch mit der Besucherresonanz in Schollene zufrieden.

Er hatte insgesamt 45 Aussteller registriert, die aus unserem Bundesland, den Ländern Brandenburg und Niedersachsen sowie aus dem Erzgebirge angereist waren. Vorzügliche Tiere hatten folgende Zuchtfreunde: Rainer Tietge aus Klötze auf westfälische Totleger, Hartmut Sasse, Wusterwitz (Zwerg-Welsumer rostrebhuhnfarben sowie orientalische Roller gelb), Uwe Scheibner, Erzgebirge (Zwerg-New-Hampshire), Wolfgang Sens, Ferchland (Steigerkröpfer weiß), Patrick Sens (Steigerkröpfer rot), Falko Großhenning, Wernigerode (Strasser blau ohne Binden), Sven Balfanz, Bismark (Kingtauben rotfahl) sowie Manfred Grothe aus Genthin (Schautauben gescheckt).

Trotz seines Wegzugs steht Hartmut Sasse als Organisator weiterhin dem gastgebenden Rassegeflügel- und Rassekaninchenzuchtverein G814 aus Schollene vor. Neun Mitglieder sind hier registriert. Der Altersdurchschnitt ist bereits arg hoch, weshalb man sich über Nachwuchs sehr freuen würde.