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Schwammbefall Finanzspritze für die Stadtkirche

Die Finanzierung der Gewölbesanierung in der Orgelempore der Havelberger Stadtkirche ist gesichert.

Von Andrea Schröder 18.01.2020, 00:01

Havelberg l Einen symbolischen Scheck über 34.000 Euro hat Volker Stephan, Ortskurator Stendal der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Freitag gemeinsam mit Astrid Wessler von der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt an Vertreter der Evangelischen Kirchengemeinde Havelberg überbracht. Dank einer Nachlassspende und der Lotterie Glücksspirale kann die DSD die Sanierung des vom Schwamm befallenen Gewölbes über der Scholtze-Orgel zur Vorbereitung der Restaurierung des wertvollen Instruments finanziell unterstützen

Sehr zur Freude von Domkantor Matthias Bensch, der sich seit Jahren für die Restaurierung der Orgel in der Stadtkirche einsetzt. „Als ich mich 2013 um die Stelle als Domkantor in Havelberg beworben habe, habe ich mich auch an die Stadtkirchenorgel gesetzt. Obwohl sie nicht mehr öffentlich bespielbar war, wusste ich: das ist ein Hammerinstrument.“ Im August 2013 trat er die Stelle an und brachte die Vorbereitung der Restaurierung auf den Weg. 2014 wurde der Verein zur Orgelrestaurierung unter Leitung von Matthias Bensch gegründet. Mit Blick auf die Bundesgartenschau 2015. Die Stadtkirche wurde da zur Blumenschauhalle und immerhin um die 40.000 Euro haben Buga-Besucher für die Orgel gespendet.

Vor der Orgelrestaurierung, für die Kosten in Höhe von 608.000 Euro veranschlagt sind, muss die Orgelempore saniert werden. Diese Arbeiten, für die zunächst 50.000 Euro eingeplant waren, begannen im vorigen Jahr, nachdem das Instrument ausgebaut worden war. Zunächst war der Schwammbefall nur im Mittelschiffbereich bekannt. Im Zuge der Sanierung stellte sich heraus, dass die Seitenbereiche der Empore ebenfalls befallen sind. Die Kosten erhöhen sich damit auf 120.000 Euro.

Bei der Gewölbesanierung setzt die Kirchengemeinde auf Firmen, mit denen sie schon länger zusammenarbeitet, berichtet Pfarrer Frank Städler. Vier Bauabschnitte der Stadtkirchensanierung sind bereits abgeschlossen. Zuletzt war die Chorfassade inklusive der Bleiglasfenster an der Reihe. Sie wurde im Herbst 2019 abgeschlossen.

Nun liegt das Hauptaugenmerk auf der Orgelrestaurierung. Matthias Bensch rechnet damit, dass die Gewölbesanierung spätestens im Mai fertig sein wird. Bleibt das Wetter weiterhin eher frühlingshaft, vielleicht schon eher. Denn für die Putzarbeiten im Gewölbe darf es nicht zu kalt sein.

Volker Stephan, früherer Bürgermeister von Stendal und nun ehrenamtlich als Ortskurator ehrenamtlich für die Denkmalstiftung tätig, berichtete, dass die DSD die größte private Stiftung ist, die sich mit Denkmalpflege und Denkmalschutz befasst. Die Kirche St. Laurentius gehört zu den über 590 Projekten, die die Stiftung dank Spenden, Erträgen von Treuhandstiftungen und Mitteln der Glücksspirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Lotto Sachsen-Anhalt beteiligt sich auch an der Orgelrestaurierung und hat bereits Ende 2018 Fördergelder in Höhe von 41.000 Euro dafür zugesagt.

Dank vieler weiterer Geldgeber ist die Finanzierung des ehrgeizigen Vorhabens weitgehend gesichert. Die Kirchengemeinde plant Eigenmittel in Höhe von 120.000 Euro für die Orgelrestaurierung, von denen über 100.000 Euro bereits auf dem Konto sind. 2021 soll die Orgel fertig sein. Domkantor Matthias Bensch ist sich sicher, dass die Stadtkirche mit der 1754 erbauten und dann restaurierten und in den Originalzustand versetzten Scholtze-Orgel „eine enorme Bereicherung für die Stadt Havelberg und die Region sein wird“.