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Feuerwehr Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land hat endlich einen Einsatzleitwagen

Die Zeiten, in denen Gemeindewehrleiter Uwe Engel im Privatfahrzeug zu größeren Einsätzen fahren musste, sind endlich vorbei: Die Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land besitzt nun einen Einsatzleitwagen.

Von Ingo Freihorst 12.07.2023, 19:57
Der Leitwagen mit Uwe Engel, Steffi Friedebold und Kai Völkel (von rechts) nach der Ankunft am Schönhauser Bürgerzentrum, wo er auch von Sachgebietsleiterin Jenny Wolff   in Augenschein genommen wurde. Untergestellt wird er in Molkenberg.
Der Leitwagen mit Uwe Engel, Steffi Friedebold und Kai Völkel (von rechts) nach der Ankunft am Schönhauser Bürgerzentrum, wo er auch von Sachgebietsleiterin Jenny Wolff in Augenschein genommen wurde. Untergestellt wird er in Molkenberg. Foto: Ingo Freihorst

Elbe-Havel-Land - Uwe Engel strahlte über das ganze Gesicht, als er zusammen mit Verbandsgemeindebürgermeisterin Steffi Friedebold vor dem Schönhauser Bürgerzentrum aus dem neu angeschafften Einsatzleitwagen (ELW) für die Feuerwehren stieg. Sie kamen aus Schönebeck, wo das fünf Jahre alte einstige Rettungsfahrzeug in der Firma Rettungstechnik Doll zum Leitwagen für die Wehren im Elbe-Havel-Land umgebaut worden war.

Und zwar mit allem, was das Feuerwehrmann-Herz begehrt: Wie die umfangreiche Funkausstattung, weshalb sich wegen langer Lieferfristen die Auslieferung des Fahrzeuges um ein halbes Jahr verzögert hatte. Es gibt ein normales Telefon sowie fünf Funkgeräte, mit denen man mit der Rettungsleitstelle „Altmark“ in Stendal sowie mit den eingesetzten Wehren kommunizieren kann. Zwei dieser Geräte können sogar in explosionsgefährdeten Bereichen zur Lageerkundung genutzt werden.

Alarmmeldung auf dem Fahrzeugdisplay

Das Navigationsgerät, worauf sich wechselweise auch das Display der Rückfahrkamera befindet, kann von der Leitstelle aus „angefunkt“ werden. Was bedeutet, dass hier auch alle Alarmmeldungen wie auf dem Meldeempfänger angezeigt werden.

Der Einsatzraum, in dem sich einst die Krankentrage befand, kann stehend genutzt werden. Am Tisch, der noch erweitert werden kann, finden bis zu fünf Personen Platz. An einer Seitenwand befindet sich ein Monitor, an der anderen eine weiße Magnettafel. Ein Multifunktionsgerät – zum Beispiel für Ausdrucke – darf auch nicht fehlen.

Auch eine Drohne würde Platz finden

Im hinteren Bereich befinden sich allerhand leere Kästen, welche noch befüllt werden müssen – womit, wird noch beraten. Bereits vorhanden sind hier rot-weiße Absperrkegel und eine entsprechende Kelle. Zum Beispiel könne hier auch mal eine Drohne Platz finden, für welche bereits eine Schnittstelle am Fahrzeug existiert. Mit dieser könnte die Lageerkundung aus der Luft erfolgen. Doch ist das noch Zukunftsmusik. Denn die Verbandsgemeinde hat bereits tief in ihre Taschen gegriffen und etwa 100000 Euro für das Fahrzeug gezahlt.

Der Clou: An der Seite befindet sich eine Markise, welche bei länger andauernden Schadenslagen herausgekurbelt werden kann. Die Seiten können zudem zugehangen werden. Auch eine Bierzeltgarnitur befindet sich an Bord.

Martinshorn mit drei verschiedenen Klängen

Vorgefahren ist das Fahrzeug natürlich mit Blaulicht und Martinshorn – letzteres ist elektronisch und hat drei verschiedene Klänge. Das Fahrzeug hat bislang 35000 Kilometer auf dem Tacho – nicht viel für ein Rettungsfahrzeug dieses Alters. Der Grund: Es war als Vorführfahrzeug vorwiegend auf Messen eingesetzt.

Die Verbandsgemeindewehrleitung kommt immer ab der „Schadenslage B“ ins Spiel: Diese bedeutet, dass die betroffene Ortswehr den Einsatz allein nicht stemmen kann. Wie zum Beispiel bei fast allen Wald- oder Vegetationsbränden sowie bei Verkehrsunfällen. Dann werden von der Leitstelle immer mehrere Wehren alarmiert. Was im Vorjahr bei weit über der Hälfte der Einsätze der Fall war.