Grundschüler lesen jeden Tag die Volksstimme und nutzen das Papier zum Basteln Viertklässler fertigen aus Zeitungen Nanas
Die Schüler der beiden vierten Klassen der Havelberger Grundschule "schmaZen" in diesen Tagen kräftig. Sie beschäftigen sich intensiv mit der Volksstimme und wollen auch selbst Berichte für die Zeitung schreiben.
Havelberg l Wenn eine Zeitung ausgelesen ist, kann das Papier immer noch gute Dienste leisten. Zum Beispiel für das Anfertigen von Nanas, wie die Mädchen und Jungen der Klasse 4b der Havelberger Grundschule berichten. Nanas sind bunte frauliche Körper, die die französische Künstlerin Niki de Saint Phalle geschaffen hat. Sie war als Kind von ihrem Vater missbraucht worden und hat mit ihren prallen, runden, zum Teil übergroßen leuchtend farbigen Mutterfiguren ihr Trauma verarbeitet, erzählen die Kinder. Was eine Nana ist, haben sie im Kunstunterricht erfahren. Jetzt wollen sie ihr eigenes Kunstwerk schaffen. Dafür bilden dicke Zeitungsknäuel die Grundlage. Eierbehälter sorgen für weitere Rundungen. Alles wird zum Schluss mit einer weißen Schicht umhüllt und dann mit knalligen Farben bemalt.
Vielleicht schreiben sie über die Nanas am Ende des Projektes "Schüler machen Zeitung - SchmaZ junior" einen Bericht. Aber auch über andere Dinge wollen sie ihre eigenen Artikel verfassen. Alina Mech zum Beispiel möchte mit Alexander Förster und Malte Fromm über den Flugzeugmodellbau im Modellsportzentrum berichten, Max Baeckler, Florian Wier und Julián Franz über Badminton, Victor Fick und Brain Schulze über die Feuerwehr.
Zwei Wochen lang bekommen die Schüler die Volksstimme in die Schule geliefert. Gemeinsam mit Klassenlehrerin Kerstin Schache lesen sie intensiv die Zeitung und erfahren viel Interessantes.
Das gilt auch für die Klasse 4a, in der Sylvia Fölsch Klassenleiterin ist. Welche Teile gehören zur Volksstimme, wie ist sie aufgebaut, woran erkennt man Berichte, was ist ein Layout, was eine Schlagzeile und was ein Interview? Auf solche und andere Fragen kennen die Kinder schon die Antworten.
Sie haben Hefter angelegt, in denen sie erste Versuche eines eigenen Berichtes, ausgeschnittene Artikel und anderes Wissenswertes sammeln. Sie befassen sich auch mit dem Unterschied von Zeitungen und Zeitschriften und damit, was es sonst noch an Medien gibt.
Jona Freundt schaut sich als erstes immer das Elb-Havel-Echo an und guckt, ob er darin zu finden ist, zum Beispiel, wenn vom Judo berichtet wird oder von Festen, auf denen er war. Nicht nur während des SchmaZ-Projektes liest er, sondern auch sonst. So auch Pauline Rauls, die zum Beispiel die Pusteblume und Witze gern liest. Michelle Freundt hat die Geschichte über Hunde als beste Freunde des Menschen am Montag in der "Pusteblume" besonders gut gefallen. Benno Gerber schaut sich gern "Rund um die Welt" an und löst auf der Rätselseite die Sudokus. Am besten finden es die Kinder aber, wenn über sie etwas in der Zeitung steht. So zum Beispiel den Bericht über den Rudererfolg von Vivien Putze.
In der 4b liest Max Baeckler "alles über Sport", Julián Franz "Aufregendes wie zum Beispiel Unfälle", Sören Wolff "zuerst den Sport" und Max Wiedenhöft "die Titelseite zuerst". Am kommenden Dienstag (22. Mai) wollen sich die Viertklässler in der Havelberger Volksstimme-Redaktion anschauen, wie die Zeitung gemacht wird und mit den Redakteuren sprechen.