Jugendarbeit Völkerverständigung am See in Kamern
Eine Woche lang war das Grüne Haus in Kamern wieder durch die Ferienfreizeit der Evangelischen Jugend belegt. Hierbei erfuhr die Seeland-Saga ihre Fortsetzung.
Kamern - Die dunkelblaue Standarte der Tiefseepiraten flatterte beim großen Gruppenfoto lustig im Wind, daneben waren das Grün der Koboldgang und das Türkis der Südseegirls zu sehen. Mit den selben Farben waren die Namensbänder ausgestattet, welche die jeweiligen Gruppenmitglieder trugen.
Die Seeland-Sage war bereits vor zwei Jahren Thema beim Camp gewesen. Wobei sich die Kinder und Jugendlichen dieses Fantasieland selbst ausgedacht hatten – ebenso wie die Handlungen. Teils waren auch die selben Figuren wie damals beteiligt. Das Grüne Haus, die Umweltbildungsstätte in Kamern, liegt nun mal am Kamernschen See, da liegt der Name Seeland nahe. Auf dessen Hof hatten die Teilnehmer der vom Gemeindepädagogen Andreas Gierke organisierten Ferienfreizeit der evangelischen Jugend wieder ihre Zelte aufgeschlagen.
Viele Teamer waren einst selbst mit dabei
Eine Woche lang hatten sich 60 Kinder aus dem Landkreis sowie aus Magdeburg hier aufgehalten. Alle waren laut Hygienekonzept getestet oder genesen. Betreut wurden sie von 60 zumeist jugendlichen Teamern, von denen früher viele selbst als Kinder an der Freizeit beteiligt gewesen waren. So wie Katharina Engel, welche den Reporter durchs Camp führte.
Diesmal war die Seeland-Saga hochaktuell, es ging um die Bewahrung der Schöpfung, die Schonung der Ressourcen und den achtsamen Umgang mit der Natur. Das Seevolk hielt nichts davon und lud seinen Müll einfach beim Flussvolk ab, verschmutzte so dessen Umgebung. Beim Spiel im Wald versöhnten sich die beiden Völker wieder, alle wollten künftig nicht nur die Natur achten, sondern auch die Nachbarvölker. Bei der Nachtwanderung am vorletzten Tag gingen beide Völker denn schon gemeinsam auf Suche: Sie wollten das verschwundene Zepter vom Flussvolk finden.
Bei allen Aktionen war die Videokamera dabei
Kurz nach der Anreise wurden alle Teilnehmer des Camps mit einem 70-minütigem Videofilm ins Thema eingeführt. Dieser war vorab selbst gedreht worden. Auch bei den Aktionen im Camp war stets eine Videokamera dabei, Interviews wurden dabei geführt. In der Nacht wurde geschnitten und am nächsten Vormittag konnte das Video bereits angeschaut werden. Dieses war immer auf das jeweilige Tagesthema zugeschnitten. Entsprechend wurden die christlichen Geschichten ausgesucht.
Nicht fehlen durfte im Camp der gemeinsame Gesang und auch die wechselnden Workshops waren ans Thema angelehnt. Das Lied, was zum Abschied gesungen wurde, war selbst getextet. Zudem backte man Brot, stellte Kreide her und bastelte Traumfänger.
Musik abends am Lagerfeuer
Gemeinsam wurde der Tag eröffnet, gemeinsam beendeten die Camper diesen: Am Lagerfeuer lasen die Kinder selbst geschriebene Gute-Nacht-Geschichten vor, dazu erklang Musik. Letztere spielte bei der Ferienfreizeit natürlich auch eine große Rolle.
So gab es auch eine eigene Camp-Band. Diese spielte am vorletzten Tag beim „Markt der Möglichkeiten“ ebenfalls auf. An den über den Hof verteilten Stationen konnten die Kinder sich nach Herzenslust ausprobieren. Unter anderem wurde eine Wikingerküche dekoriert, man konnte mit Pfeil und Bogen schießen oder auf dem See an einer Art Fischerstechen teilnehmen. Unter der schattigen Birke flochten Mädchen fleißig Zöpfe, andere luden zum Erproben einer neuen Maltechnik ein, wobei verschiedene Farben vermischt wurden. Die Jungen bastelten hingegen Schwerter oder Lederschutzschilder. Mit einer Polonaise warb die Yoga-Station um Zulauf. Zudem gab es noch die vom Koch Michael Kronefeld organisierte „Fressmeile“ am Lehmbackofen, wo man sich nach Herzenslust stärken konnte. Finanziell unterstützt wurde das Camp von der evangelischen Kirche.