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Recycling Zu Silvester in Havelberg die Korken knallen lassen – und sammeln

Das Haus der Flüsse in Havelberg ruft zu Silvester dazu auf, die Korken knallen zu lassen und diese zu sammeln. Naturkork ist ein wichtiger Rohstoff.

Von Andrea Schröder 31.12.2023, 10:29
Im Haus der Flüsse in Havelberg werden weiterhin Korken gesammelt, auch die vom Silvestersekt oder -wein.
Im Haus der Flüsse in Havelberg werden weiterhin Korken gesammelt, auch die vom Silvestersekt oder -wein. Foto: Jella Schnirch

Havelberg. - Zu Silvester lassen viele Menschen die (Sekt-)Korken knallen. Das Anstoßen aufs neue Jahr gehört einfach dazu. Doch was passiert mit den Naturkorken? Das Haus der Flüsse in Havelberg hat dafür einen Tipp: aufheben und dort oder in weiteren Sammelstellen abgeben.

Seit Januar 2022 ist das Haus der Flüsse eine von fast 1.500 Sammelstellen für Echtkorken, berichtet Mitarbeiterin Jella Schnirch. Seit Juni dieses Jahres unterstützt die Hansestadt Havelberg die vom Naturschutzbund Nabu initiierte KORKampagne und hat in der Touristinformation sowie in den Kitas und im Hort Sammelstellen eingerichtet.

„Wir haben Stand jetzt 78,4 Kilogramm Korken gesammelt. Das entspricht bei durchschnittlich fünf Gramm je Korken etwa 15.680 Korken, Wahnsinn“, findet Jella Schnirch und sagt im Namen aller Mitarbeiter des Hauses der Flüsse Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben. Bisher wurden vier Korkpakete abgeholt. Eine weitere Lieferung ist bereits gepackt. Sie wird aber erst Anfang des neuen Jahres abgeholt – es ist noch Platz für viele Silvesterkorken.

Warum das Sammeln von Naturkorken so wichtig ist, erklärt der Naturschutzbund auf seiner Internetseite: Ein Korken ist viel mehr als ein Flaschenverschluss: Er ist Produkt einer jahrhundertealten nachhaltigen Landbewirtschaftung in den Korkeichenwäldern. Kork hat eine gute Klimabilanz und lässt sich problemlos recyceln. Darum ist die Nutzung von Flaschenkorken ein echter Gewinn. Die außergewöhnlichen Eigenschaften des Naturstoffes Kork werden schon seit der Antike genutzt.

Die KORKampagne des Nabu hat das Ziel, möglichst viele der 1,2 Milliarden Flaschenkorken, die jährlich in Deutschland anfallen, zu sammeln und zu recyceln. Daraus könnten zum Beispiel 32.000 Kubikmeter ökologisch wertvolles Dämmgranulat für den Hausbau werden. Bisher wird nur ein Zehntel des Flaschenkorks dem Stoffkreislauf zugeführt.

Die Korkeiche bildet die Rinde immer wieder neu aus und kann so alle neun bis zehn Jahre erneut geschält werden – viele Male in ihrem rund 200-jährigen Leben. „Im Gegensatz zu Kunststoffflaschenverschlüssen haben Flaschenkorken daher eine gute Klimabilanz und können noch dazu einfach und sinnvoll recycelt werden“, wirbt Jella Schnirch für die Beteiligung an der Sammelaktion. „Es handelt sich bei der KORKampagne wirklich um ein super schönes und nachhaltiges Projekt, welches Klimaschutz, soziales Engagement und den Erhalt einmaliger Natur- und Kulturlandschaften umfasst beziehungsweise gekonnt verbindet. Wir wollen alle aufrufen, daran teilzunehmen: Einfach Naturflaschenkorken sammeln und bei uns abgeben – das war’s. Super easy, aber große Wirkung.“