Feuerwehr Ein Dorf feiert seine 90-Jährige
Zwei Tage feierten die Neuferchauer den 90. Geburtstag ihrer Feuerwehr. Den Anfang machte am Sonnabend eine Einsatzübung.
Neuferchau l 18 Uhr heulte die Sirene in Kusey, Röwitz und Neuferchau am Sonnabend auf. Doch sie rief die Brandbekämpfer nur zu einer Übung aus Anlass des 90-jährigen Bestehens der Neuferchauer Feuerwehr.
„Angenommen wird ein Schwelbrand in dem Gebäude am Saal“, erläuterte vorab Wehrchef Gerald Pethe. „Alarmiert werden die Feuerwehren Kusey, Röwitz und Neuferchau. Auch Menschen befinden sich in dem Gebäude und müssen gerettet werden.“
Die Gastgeber übernahmen die Brandbekämpfung und Rettung an der Ostseite des Gebäudes, die Röwitzer löschten das angenommene Feuer am Giebel, die Kuseyer rückten von der Westseite vor.
Eine überraschende Abkühlung bekamen einige Zuschauer, die sich die Übung von der hinteren Seite des Saales aus ansahen. In diesem Bereich hatte ein Schlauch der Röwitzer Wehr ein Loch, die zusätzliche Fontäne ließ es auf die Gäste regnen.
Das Festprogramm am Sonntag begann schon vor 9 Uhr mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal. Danach trafen die Abordnungen der Feuerwehren aus der Einheitsgemeinde ein. Mit dabei Feuerwehrleute aus Trippigleben, Kusey, Quarnebeck, Ristedt, Röwitz, Dönitz, Hohenhenningen, Immekath, Kunrau, Wenze sowie von der Partnerwehr aus Westerbeck.
„Die Neuferchauer Feuerwehr steht seit 90 Jahren im Dienst des Nächsten, im Dienst für andere“, verdeutlichte Klötzes Bürgermeister Matthias Mann. Das sei nicht selbstverständlich, weil bestimmte Voraussetzungen wie 40 Stunden Weiterbildung pro Jahr erfüllt werden müssten. Außerdem würden heute ganz andere Schadensereignisse auftreten, gegen die Feuerwehren gewappnet sein müssen. Zu den Neuferchauern sagte Matthias Mann: „Ihr könnt stolz sein auf Eure Feuerwehr.“ Das sei erst in den vergangenen Wochen bei Naturereignissen wieder deutlich geworden. „Da ist man froh, wenn geholfen wird“, sagte das Stadtoberhaupt. Stadtwehrleiter Jan-Christian Jakobs ging danach ebenfalls auf die schwieriger werdenden Bedingungen für die Feuerwehren ein. „Über 75 gesetzliche Vorschriften sind zu beachten“, betonte er.
Im Anschluss sind die Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung mit Präsentkörben geehrt worden: Martin Voß, Gustav Arndt, Anita Pethe, Werner Thielbeer, Ilse Glückselig und Reinhard Hanner. 40 Jahre Mitglied der Feuerwehr sind Angela Zeininger, Theresia Lenz, Edda Gerke und Klaus Weber. Für ihre 30-jährige Mitgliedschaft sind Gudrun Hübener und Nicole Glückselig geehrt worden. 20 Jahre ist Stefan Kausch dabei.
Eine besondere Überraschung hatte Matthias Mann noch mitgebracht. Er begründete: „Am 20. Juni 1996 ist Gerald Pethe zum 1. Mal zum Leiter einer Feuerwehr ernannt worden. 20 Jahre ist das jetzt her. Damit ist Gerald Pethe der dienstälteste Wehrleiter der Einheitsgemeinde Stadt Klötze.“ Matthias Mann überreichte ihm einen Gutschein und eine Ehrenurkunde. Zudem beförderte er Gerald Pethe zum Brandmeister.