Landesforstbetrieb in Klötze kann große Nachfrage nicht decken / Am Zartau wird verkauft Heizen mit Holz liegt voll im Trend
Im Gegensatz zu anderen Brennstoffen gilt Holz als relativ günstig. Unter anderem deshalb liegt Heizen mit Holz voll im Trend. Der Landesforstbetrieb in Klötze kann die große Nachfrage gar nicht decken.
Klötze l Langsam aber sicher zeigt sich der Herbst von seiner kühlen Seite. Die sonnigen Tage scheinen jedenfalls vorbei zu sein. Doch genau das widerstrebt dem Menschen. Er oder sie will es mollig warm haben. Vor allem zuhause. Hier stellt sich aber die Frage nach dem Wie. Schließlich gibt es heutzutage die unterschiedlichsten Methoden, die Wohnung oder das Haus auf eine angenehme Temperatur zu bringen.
Voll im Trend liegt dabei offensichtlich das Heizen mit Holz. Das weiß auch Dietmar Schulze, Leiter des Landesforstreviers in Klötze, nur zu gut. Denn schon seit zehn Jahren besteht eine riesige Nachfrage nach Holz, die kaum in dem erwünschten Maße zu bedienen ist. "Wir haben rund 300 sogenannte Selbstwerber. Hier ist das Maximum erreicht." Jedem dieser Selbstwerber stehen nicht mehr als fünf Raummeter zu, vor allem kann Kronenholz aufgearbeitet werden. "Mehr als diese 1500 bis 2000 Raummeter, die wir pro Jahr den Selbstwerbern zubilligen, sind leider nicht drin, da wir nur eine bestimmte Zahl unserer Kapazität als Brennholz weggeben können", bedauert Dietmar Schulze. Der überwiegende Teil ist für die Industrie bestimmt. Besonders beliebt bei den Selbstwerbern sind Harthölzer wie Buche oder Eiche, die laut Dietmar Schulze auch über einen ordentlichen Brennwert verfügen. Die Kosten für diese Baumsorten liegen übrigens bei zirka 20 Euro je Raummeter.
Dass die Bürger gerne mit Holz heizen, kann Dietmar Schulze gut nachvollziehen. Denn: "Andere Brennstoffe wie Öl oder Gas sind recht teuer und unterliegen bisweilen großen Preisschwankungen. Außerdem erzeugen das knisternde Holz und die erzeugte Wärme eine besonders gemütliche Atmosphäre. Und vielen Leuten macht es einfach Spaß, selbst Hand anzulegen." So sei es ein befriedigender Ausgleich - noch dazu an frischer Luft in Gottes schöner Natur - das Holz aus eigener Kraft zu sägen, zu spalten und zu hacken.
Helmut Jachalke, Leiter des Betreuungsforstamtes Westliche Altmark in Klötze, kann den Äußerungen von Dietmar Schulze im Grunde nur bestätigen. Er weiß: "Die Nachfrage nach Brennholz ist unverändert hoch. Mehr als die Hälfte des in der Bundesrepublik zur Verfügung stehende Holzes wird zurzeit für energetische Zwecke verwendet. Die Industrie hat arge Probleme, ihren Bedarf zu decken." Wer Brennholz haben will, dem rät Helmut Jachalke, sich entweder an die jeweiligen Privatwaldbesitzer zu wenden oder zur Lehrlingsausbildungsstätte Zartau zu fahren, um welches zu erwerben. Aktuell gelten beispielsweise folgende Tarife (Angaben pro Raummeter): Meterholz Birke für 32 Euro zum Abholpreis oder für 52 Euro zum Lieferpreis. Buche und Eiche in Ofenlänge von 33 Zentimetern gibt es für 45 Euro zum Abhol- oder für 60 Euro zum Lieferpreis. Und Nadelholz in der genannten Ofenlänge von 33 Zentimetern gibt es für 29 Euro zum Abholpreis oder für 47 Euro zum Lieferpreis.
Was so begehrt und kostbar ist wie Brennholz, das zieht in machen Gebieten Deutschlands auch Diebe magisch an. Rund um Klötze ist das aber kein Thema, versichern sowohl Dietmar Schulze als auch Helmut Jachalke. Dies liege insbesondere, dass das aufgearbeitete Holz hier zumeist zügig aufgeladen und abtransportiert wird. Zudem, so meint Dietmar Schulze, wissen potenzielle Ganoven anscheinend um den alten Spruch, wonach man im Wald entgegen der weit verbreiteten Annahme eigentlich niemals alleine ist. Überall könnten Augen und Ohren auf einen gerichtet sein.
Wer das Holz als Selbstwerber im Landesforst oder in Abstimmung mit dem jeweiligen Eigentümer im Privatwald selbst schlägt beziehungsweise aufarbeitet, dem legen Dietmar Schulze und Helmut Jachalke dringend ans Herz, sich an die geltenden Gesetze und Regularien zu halten. So muss man im Besitz eines Motorsägenführerscheins sein. Die Inhaber dieses Zertifikats wissen auch, dass bei den Arbeiten mit der Kettensäge umfreundliche Kraftstoffe zu nutzen sind und generell Schutzkleidung zu tragen ist.