Mitglieder des Museumsvereins Böckwitz wählten Vorstand / Umbau der Scheune kann starten Ingrid Schumann bleibt weiter im Amt
Zwei Neuigkeiten förderte die Mitgliederversammlung des Böckwitzer Museumsvereins zutage. Erstens: Ingrid Schumann bleibt für weitere zwei Jahre Vorsitzende. Zweitens: Der Umbau der Scheune, in der ein Tagungsraum, eine Teeküche und ein Sanitärbereich entstehen sollen, kann bald beginnen.
Böckwitz l Einen etwas ungewöhnlichen Termin, das blieb auch Klötzes Bürgermeister Matthias Mann bei seinen Grußworten nicht verborgen, hatte sich der Böckwitzer Museumsverein für seine Mitgliederversammlung ausgesucht: Ende Juni und dann auch noch an einem Sonntag. Doch sei es, wie es sei. Die Zusammenkunft fand statt und die Tagesordnungspunkte wurden allesamt abgearbeitet.
Vorsitzende Ingrid Schumann ließ zunächst die Ereignisse des Jahres 2012 beziehungsweise der vergangenen Monate Revue passieren. So berichtete sie unter anderem darüber, dass man sich von den ABM-Kräften insbesondere wegen Meinungsverschiedenheiten habe trennen müssen. Sie zeigte sich erleichtert, dass in Martin Peters nun ein Mann gefunden worden sei, dem der Verein wirklich am Herzen liege, der diesem bald beitreten möchte und auch in seiner Freizeit für die Sache schufte.
Veranstaltungen des Vereins waren gut besucht
Die vom Museumsverein angebotenen Veranstaltungen wie Gartentag, Frühlingsfest und Dreschtag hätten sich überwiegend großer Resonanz erfreut, teilte Ingrid Schumann mit. Als eine der kuriosesten Begebenheiten überhaupt bezeichnete sie den Besuch der Weihnachtsmänner aus dem niedersächsischen Croya im vorigen August. Zum einen, weil für die Rotröcke mitten im Sommer ein Christbaum aufgestellt wurde, "so was hat man hier noch nicht gesehen", und zum anderen, weil die Herren für den Böckwitzer Museumsverein jenseits der Landesgrenze die Werbetrommel rühren wollen.
Des Weiteren konnten einmal mehr einige Schulklassen, etwa aus Beetzendorf, und Kindergartenkinder, beispielsweise aus Voitze (Samtgemeinde Brome), als Gäste begrüßt werden. Überdies schaute sich eine Delegation aus dem polnischen Milomlyn die Böckwitzer Ausstellungen an.
Nach den Ausführungen von Schatzmeisterin Christel Kaufmann, an denen die Revisionskommission um Hartmut Leneke und Michael Sperling nichts auszusetzen hatten, wurde der Vorstand entlastet.
Dieser musste im Folgenden zum Teil neu gewählt werden. Ergebnis: Erste Vorsitzende bleibt Ingrid Schumann. Sie kündigte jedoch an, dass es für sie die letzte Legislatur sein werde, weil dieses Amt psychisch und physisch sehr anstrengend sei. Bestätigt wurde auch Christel Kaufmann als Kassenwartin, die jedoch ebenfalls verlautbarte, dass sie sich aus persönlichen Gründen zurückziehen wolle und man sich auf jeden Fall schon mal auf die Suche nach einer Nachfolge begeben sollte. Die Rolle der Beisitzer übernehmen Viola Trittel sowie Edith Olms, die hier Margret Kramer ablöst.
Was den Mitgliedern in der Vergangenheit negativ auffiel, wurde im weiteren Verlauf der Sitzung nicht verschwiegen. So beklagte Willi Schütte, er ist stellvertretender Vorsitzender, die Zunahme von Vandalismus, der man leider relativ machtlos gegenüberstehe. Ingrid Schumann bemängelte, dass sich manche Besucher auf dem Areal tummeln würden, ohne sich bemerkbar zu machen, geschweige denn, Eintritt zu zahlen.
Zweites wichtiges Thema war der Stand der Bauarbeiten in der Scheune. Dort, so erinnerte Ingrid Schumann soll nicht nur ein 9,5 mal 4,5 Quadratmeter großer Tagungsraum eingerichtet werden, sondern auch eine kleine Teeküche mit Herd und Kühlschrank sowie ein Sanitärbereich mit separaten Toiletten für Damen, Herren und Behinderte. Durch die WCs sollen auch die jährlichen Kosten in Höhe von rund 600 Euro für das Dixi-Klo eingespart werden, das man bis dato in Ermangelung eines fehlenden "stillen Örtchens" für die Notdurft nutzen muss. Um sich endgültig von dem Hofbereich abzukapseln, soll der Eingang zur Scheune gegenüber des Backhauses angebracht werden und der Zugang zum Hof möglicherweise mit einem Rolltor versperrt werden. Sämtliche Veranstaltungen, das machte Ingrid Schumann deutlich, werden fortan unter die Remise verlagert.
Gäste und Mitglieder loben Vorstand in höchsten Tönen
Der Umbau der Scheune, darauf ging auch Christel Kaufmann nochmal ein, muss allein vom eigenen Konto bestritten werden. Fördermittel gibt es nicht. Christel Kaufmann ergänzte dazu: "Es ist nicht so, dass wir aus dem Leader-Topf nichts bekommen könnten. Aber die Bedingungen sind einfach nicht erfüllbar." Zum Beispiel sei die Eintragung einer Grundschuld nötig. Dadurch würde der Vorstand mit seinem eigenen Vermögen haften. "Das würde ich nicht machen, das würde keiner machen", stellte Christel Kaufmann klar. Fürderhin müsste der Nachweis darüber erbracht werden, dass der Verein noch mindestens 15 Jahre lang besteht.
Die Scheune ist für den Umbau bereit, im Innern wurde alles aus- oder umgeräumt. Nun warte man nur noch auf das Okay des Wasserverbandes, dann könnten die Arbeiten beginnen, frohlockte Ingrid Schumann, die sich wünschte, dass sich für die Maßnahme viele freiwillige Helfer melden.
Sie dankte schon mal all jenen, die Baumaterialien gespendet haben. Das drücke die Kosten spürbar. Um das Sparschwein ein bisschen zu füttern, soll nach der gelungenen Premiere im Frühling am 15. September abermals ein Flohmarkt stattfinden, bei dem erneut vor allem Leinen verkauft werden soll.
Zu guter Letzt bekamen Ingrid Schumann und der Vorstand viel Lob von allen Seiten, so auch von Jan de Jeu (ihm gehört mit Astrid Heers das Objekt) sowie Lutz Sperling vom Männergesangverein Jahrstedt-Germenau, die beide zugleich ihre Unterstützung in Aussicht stellten. Lutz Sperling sagte: "Hier ist Struktur reingekommen. Es gibt eine klare Linie."
Matthias Mann schloss sich dem an und sagte: "Ihr seid hier auf dem richtigen Weg." Er versicherte: "Wo die Stadt Klötze sich einbringen kann, wird sie behilflich sein."