Nach Absage für finanzielle Hilfe spricht Geschäftsführung offen über mögliches Aus schon im kommenden Oktober Kaum ein Lichtblick fürs Sozialkaufhaus
Eine Einkaufsmöglichkeit in Oebisfelde für den kleinen Geldbeutel droht das Aus: Das als Sozialkaufhaus Lichtblick in der Lessingstraße bekannte Geschäft könnte schon im kommenden Oktober schließen. Die aktuellen Umsätze lassen keinen anderen Entschluss zu, so die Geschäftsführung.
Oebisfelde l Im Kaufhaus Lichtblick, das vom Mutterhaus in Wolfsburg aus geleitet wird, finden Kunden preiswerte Angebote von Kinderschuhen bis zu Haushaltsgegenständen und Wohnmöbeln. Das Gros der Ware besteht aus Bekleidung. Wenngleich jeder in dem Sozialkaufhaus einkaufen kann, so zielen die Initiatoren dieser gemeinnützigen Genossenschaft vom evangelischen Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen, von der IG Metall Wolfsburg und vom Arbeiterwohlfahrtsverband Wolfsburg mit dem Angebot darauf ab, insbesondere Menschen mit wenig Einkommen eine möglichst große Vielfalt an Waren anbieten zu können, informiert Geschäftsführerin Manuela Seelmann. Das Geschäftskonzept ist so aufgestellt, dass ebenso Langzeitarbeitslose nicht nur eine Beschäftigung finden, sondern dass im Lichtblick auch aus- und weitergebildet werden kann.
So weit, so gut, doch letztendlich handelt es sich um ein Unternehmen, das sich am Markt behaupten muss. Und genau dort beginnen die Probleme: Am Standort Oebisfelde fehlt es deutlich an Umsatz, jedoch belaufen sich die Fixkosten im Jahr auf zirka 40000 Euro, informiert Seelmann. Nachdem die Geschäftsführung von niedersächsischer Seite keine finanzielle Unterstützung für die Oebisfelder Filiale erhält, schlug auch die Vorsprache beim Sozialausschuss der Einheitsgemeinde Stadt Oebisfelde-Weferlingen fehl. "Wir haben den schlüssigen Grund, diesen Antrag auf Förderung zu unterstützen, aber eben nicht zu befürworten. Die finanzielle Lage der Stadt lässt es einfach nicht zu", hieß es von der Ausschussvorsitzenden Angela Leuschner.
Die Zeichen stehen somit nicht gut für eine Weiterbeschäftigung von Antje Tittmann und Praktikantin Nicole Mutschler, die eigentlich sogar eine Ausbildungsstelle erhalten sollte. Und es gibt auch andere Zeichen, die auf das angekündigte mögliche endgültige Aus mit Ende des kommenden Oktober hinweisen: Der frisch herausgegebene Flyer des Lichtblick-Kaufhauses beinhaltet schon nicht mehr die Oebisfelder Filiale.