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Ausbildungsbeginn im Betreuungsforstamt in Klötze / Sechs junge Menschen starten ihre dreijährige Lehre Liebe zur Natur treibt zukünftige Forstwirte an

Von Julia Schneider 03.08.2013, 03:12

Klötze l "Noch sind die Schuhe blank", sagte Helmut Jachalke, Leiter des Betreuungsforstamtes in Klötze, gestern mit einem Blick auf die neuen Auszubildenden der Einrichtung.

Am zweiten Tag ihrer Lehre zum Forstwirt erhielten Anja Philips (20) aus Bismark, Hendrik Hetfleisch (18) aus Gerstedt, Henning Tschiharz (17) aus Kossebau, Michael Schönland (21) aus Wittenberg und Andy Höckel (17) aus Stendal ihre Arbeitskleidung. Festes Schuhwerk und Anzüge aus robustem Gewebe benötigen die Auszubildenden, die nun drei Jahre lang im Forst um Klötze ihr Handwerk lernen werden.

"Sie werden überall mal arbeiten, theoretisch ist das im ganzen Waldgebiet des Altmarkkreises Salzwedel möglich. Aber meist werden wir doch im Umkreis von 30 Kilometern um das Forsthaus Zartau wirtschaften", erzählte Ausbilder Roland Schuppe. Gemeinsam mit seinem Kollegen Stefan Miehe trägt er dafür Sorge, den jungen Leuten alles über Wald- und Naturschutz beizubringen, über Pflanzen, Kulturen- und Waldpflege, über den Jagdbetrieb, das Bedienen von Forstmaschinen und auch den Arbeitsschutz. Bereits in den Einstellungstests mussten die Lehrlinge beweisen, dass sie in den Forstbetrieb passen. So wurden im schriftlichen Test nicht nur Allgemeinwissen und logisches Denken gefordert, sondern auch Grundkenntnisse im Bereich Pflanzen abgefragt. Wer die richtige Antwort auf die Frage "Welcher Nadelbaum verliert im Herbst seine Nadeln?" wusste, war dem Ausbildungsvertrag bereits ein Stück näher gerückt. "Die Lärche", wussten sicher alle neuen Lehrlinge zu bestimmen. Aufgeteilt auf drei Ausbildungsjahre werden derzeit 15 Lehrlinge beim Betreuungsforstamt in Klötze geschult. "In den letzten Jahren stagniert die Zahl unserer Bewerber zwischen 20 und 25", berichtet Roland Schuppe. Nach Aussagen des Ausbilders und auch von Forstamtsleiter Helmut Jachalke sei das Klötzer Betreuungsforstamt aber nach wie vor ein beliebter Ausbilder. So seien stets Lehrlinge dabei, die nicht aus dem unmittelbaren Umkreis kommen.

"Ich mag die Natur und möchte etwas für die Umwelt tun", beschreibt Andy Höckel seine Motivation, sich zum Forstwirt ausbilden zu lassen. Auch seine Lehrlings-Kollegen teilen seine Ansicht. Oft ist auch das Arbeiten an der frischen Luft und das Aufwachsen mit der Natur ausschlaggebend für diese Berufswahl. "Wir besitzen selbst etwas Wald zuhause, und mein Opa hat damals auch eine Zeitlang im Forst gearbeitet", erzählt zum Beispiel Anja Philips.

Zu den fünf Azubis wird sich ab Montag noch ein weiterer Mitstreiter gesellen - Sebastian Cöppicus kommt aus Arensberg. Bevor es zum ersten Mal zu den Berufsschullehrgängen nach Magdeburgerforth - eine Außenstelle der Berufsschule Burg - geht, fangen die Lehrlinge mit kleinen Aufgaben an. So lernen sie demnächst alle Örtlichkeiten kennen, arbeiten mit kleinen Handgeräten und üben die Kulturpflege.