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Zweites Frühlingsfest der Senioren aller Ortsteile der Gemeinde Jübar war gut besucht Marktfrau Regine erobert den Saal im Nu

Von Harald Tüllner 24.04.2012, 03:16

Zum zweiten Frühlingsfest waren die Senioren der Gemeinde Jübar am Sonnabendnachmittag in den Lüdelsener Gemeindesaal eingeladen. Und wieder war der Zuspruch groß.

Lüdelsen l Beim nunmehr zweiten Frühlingsfest der Senioren der Gemeinde Jübar waren fast alle Plätze im Lüdelsener Gemeindesaal besetzt. "Die große Teilnahme der Senioren zeigt, dass wir auf einem guten Weg mit dem Frühlingsfest sind", erklärte Hartmut Förster zur Begrüßung der zahlreichen Gäste aus allen Ortsteilen. In diesem Jahr hatten die Bornsener und Drebenstedter den Hut für die Organisation auf. Die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte Bornsen hatten übrigens den Tischschmuck für das Frühlingsfest gebastelt und bekamen dafür einen Extraapplaus.

Eigentlich hätte Sabine Munter, ehemalige Bürgermeisterin von Bornsen und jetzt für die Seniorenbetreuung im Ort zuständig, die Begrüßung der Gäste übernehmen müssen. Doch Hartmut Förster könne das viel besser, ließ sie mitteilen. Der Pfarrer in Ruhe übernahm die Aufgabe gern, musste aber zunächst Jübars Bürgermeister Carsten Borchert entschuldigen. "Unser Bürgermeister wird etwas später an dem Frühlingsfest teilnehmen, da er noch verhindert ist", teilte Förster den Feiernden mit.

Während die Senioren angesichts des reichlich gedeckten Kuchenbüfetts und des duftenden Kaffees auf den Startschuss zum Kaffeetrinken hofften, musste sie Förster zunächst etwas enttäuschen. "Unser Gast hat darum gebeten, vor dem Kaffeetrinken seinen Auftritt zu absolvieren", teilte der Lüdelsener den Gästen mit.

Kaum war die Ansage beendet, ertönten vom anderen Ende des Saales Trompeten- und Akkordeonklänge. Regine, die Hallenser Marktfrau, zog in historischem Kostüm in den Saal ein. Mit ihren musikalischen Einlagen unterhielt sie die Senioren in bester Manier. Doch nicht allein damit, sie hatte für die Gäste des Nachmittags auch viel Wissenswertes und witzige Sprüche parat. "Die Farben Rot und Weiß in meiner Tracht entsprechen den Farben der Stadt Halle", erzählte die Landsbergerin.

Entstanden sei die Figur der Hallenser Marktfrau zur DDR-Zeit, als die Mangelwirtschaft begann, berichtete sie. "Nachmittags um drei Uhr kamen die Kirschen und sollten bis vier Uhr verkauft werden. Das war nicht einfach", wusste Regine. Jemand gab ihr aber den Rat: "Zeig\' deine Äppel, dann geht der Verkauf schneller." "Zeigst du mehr von deinen Äppeln, verkaufst du auch angefaulte Äpfel", gab sie ihre Erfahrungen an die Senioren weiter.

Auch wusste das Hallenser Original, dass eine Marktfrau nicht 50 Kilogramm oder 60 Kilogramm wiegen dürfe. "Bei dem Gewicht sieht dich keiner, und du wirst überrannt", erklärte sie. Bei ihren kabarettistischen Beiträgen ging Regina Kollin, wie die etwas beleibte Landsbergerin heißt, auch auf das Publikum zu. Einem Senior stülpte sie ihre Haube über den Kopf, einem anderen den weiten Rock. Der Beifall und lautes Gelächter waren ihr dabei sicher. Auch zu so mancher Schunkelrunde animierte sie die Besucher.

Den Senioren gefiel die Darbietung. Danach wurde dann aber das Kuchenbüfett eröffnet und anschließend hatten alle noch genügend Gelegenheit, sich zu unterhalten.