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  7. Neues Konzept soll den Klötzer Tierpark "Arche Noah" zukunftsfähig machen

Arbeitsgruppe stellte Ideenpapier vor / Projekte werden "scheibchenweise" umgesetzt Neues Konzept soll den Klötzer Tierpark "Arche Noah" zukunftsfähig machen

Von Siegmar Riedel 27.09.2013, 03:12

Klötze l Der Klötzer Tierpark hat in seiner jetzigen Form keine Zukunft. Um das zu ändern, erstellte eine Arbeitsgruppe in den vergangenen Monaten ein Konzept, das am Mittwoch den Stadträten vorgestellt worden ist.

Keine Braunbären mehr, Gehege nicht immer in einem artgerechten Zustand, wenige Publikumsmagneten - der Klötzer Tierpark dämmert seit Jahren vor sich hin. Doch die Stadt möchte die "Arche Noah", so der Name des Tierparks, erhalten. Dazu ist es erforderlich, den Park aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken und einen wirklichen Anziehungspunkt für Klötzer und ihre Gäste daraus zu machen. Um bei der Anlehnung an die Märchenwelt zu bleiben: den Frosch gewissermaßen wach küssen.

Zusammen mit dem Planer Eckhard Wiesenthal, Experte für derartige Problemfälle, hat eine Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Hauptamtsleiter Christian Hinze-Riechers ein Konzept erarbeitet. Letzterer stellte die Ideen in der Sitzung des Stadtrates am Mittwoch im Rathaus vor.

"Ein Alleinstellungsmerkmal für den Klötzer Tierpark Arche Noah ist erforderlich."

Hauptamtsleiter Christian Hinze-Riechers

Derzeit sind in der Arche zirka 120 Tiere aus 20 Arten zu sehen. "Aufgrund der gesetzlichen Naturschutzbestimmungen ist der Tierpark in seiner jetzigen Form nicht zukunftsfähig", betonte Christian Hinze-Riechers.

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben sich deshalb in vergleichbaren Einrichtungen umgeschaut, Denkanstöße gesammelt und die Konkurrenzsituation in der Altmark und darüber hinaus beleuchtet. Ergebnis: Zehn Parke gibt es in der Region. Besucher sind bereit, einen Anfahrtsweg von bis zu 100 Kilometer in Kauf zu nehmen. "Das macht ein Alleinstellungsmerkmal für den Klötzer Tierpark erforderlich", hob Hinze-Riechers hervor, "ein Angebot, das die Arche Noah zu etwas Besonderem macht."

"Wir sprechen bei der Realisierung über einen Zeitraum von zehn Jahren und mehr."

Bürgermeister Matthias Mann

Der Klötzer Tierpark soll in seiner Gestaltung künftig Geschichte und Gegenwart der Region widerspiegeln. Als Beispiele nannte der Hauptamtsleiter ein Steinzeitdorf mit vom Aussterben bedrohten Tierarten wie besonderen Schafen oder Ziegen, die Altmark als die Wiege Preußens mit Huftieren, der Drömling mit Tieren aus dem Naturpark und Eulen vor dem Modell einer Burg.

Zudem sollen besondere Volieren und Gehege geschaffen werden, die für Besucher begehbar sind. Auch der Kontakt mit den Tieren soll dadurch gegeben sein. Gedacht ist auch einen Urzeitspielplatz mit Experimentierwerkstatt und einen Wasserspielplatz. Überhaupt setzt das Konzept stark auf Erlebnisse und das Probieren.

Nur einheimische Tiere sollen nach derzeitigem Stand der Vorbereitungen in die Arche einziehen. Das könnten Steinmarder, Raben, Uhus, Eisfüchse, Rentiere, Schafe und einige bedrohte Arten sein.

Die Umsetzung dieser Ideen erfordert eine neue Gehege- und Wegekonstruktion. Mit eingebunden werden kann perspektivisch gesehen auch die gegenüberliegende Straßenseite, also das Waldbad und angrenzende Flächen bis zur Moorwaldsenke. Eine weitere Idee ist, die Straße in Freibadhöhe zu untertunneln und so die Verbindung zu einem großen Freizeitkomplex deutlicher zu machen. Vielleicht wird das alte Ferienlager dort ebenso mit einbezogen. Auch ein Hochseilgarten war bereits im Gespräch.

"Wir sprechen bei der Realisierung über einen Zeitraum von zehn Jahren und mehr", verdeutlichte Bürgermeister Matthias Mann. In der nächsten Stadtratssitzung im Oktober möchte er einen Grundsatzbeschluss von den Räten abfordern.

Die Umsetzung der Projekte soll "scheibchenweise" erfolgen, Fördermittel jeweils einzeln beantragt werden. Baustart könnte mit einer Voliere bereits 2014 sein. Matthias Mann begründete: "Das verursacht keine so hohen Kosten gleich zu Beginn."