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Seit 16 Jahren Seele und Motor der Senioren

18.12.2012, 10:17

Hanum l Die Hände in den Schoß legen ist nicht Helga Schwerins Sache. Seit nunmehr 16 Jahren ist sie für die Senioren ihres Heimatortes da, organisiert die monatlichen Zusammenkünfte und die einmal im Jahr stattfindende Busfahrt. Angefangen hatte alles, als die Hanumerin im November 1995 zur Bürgermeisterin gewählt wurde. "Ich habe mir gesagt, für die Senioren muss etwas gemacht werden. Zumal das Dorfgemeinschaftshaus gerade fertiggeworden war und für Zusammenkünfte zur Verfügung stand", berichtet sie der Volksstimme. Gesagt, getan: Kurzerhand wurde ein regelmäßiger Seniorennachmittag einmal im Monat angesetzt. Zum ersten Treffen kamen stolze 40 Besucher.

Die Arbeit als Bürgermeisterin (bis 2000) und Seniorenbetreuerin war alles andere als einfach. "Schließlich war ich zu dieser Zeit noch den ganzen Tag über in Klötze beruflich tätig", erzählt Helga Schwerin. Umso wichtiger war es, dass sich tatkräftige Helfer fanden, die ihr unter die Arme griffen. Ob Gemeindesekretärin Christel Hofschulz, die damaligen Ratsmitglieder Silke Pasemann und Inge Schwerin oder später "Finanzerin" Editha Friedrich, Hannelore Pasemann, Helga Lahmann und Anita Schnaugst - auf ihr Team konnte sie sich stets verlassen. "Nicht zu vergessen Walter Schnaugst, der sich auch heute noch um das Zusammenstellen von Tischen und Stühlen kümmert und im Winter die Heizung anstellt", ergänzt Helga Schwerin.

Bei den monatlichen Zusammenkünften der Senioren steht längst nicht nur Kaffeetrinken und Klönen auf dem Programm. "Ich habe stets versucht, auch interessante Vorträge ranzuholen", berichtet die Hanumerin. So bekamen die Rentner in den vergangenen Jahren unter anderem Besuch von Vertretern der Verbraucherzentrale, der Polizei und des DRK, sie erhielten wertvolle Informationen über das Erbrecht und die Absicherung im Pflege- und Betreuungsfall.

Und auch die Busfahrten waren stets ein Erlebnis. Daran beteiligen sich auch Senioren, die sonst nicht zu den Monatsnachmittagen kommen. Neben Zielen in der näheren Umgebung wie dem Wendland und der Lüneburger Heide steuerten die Hanumer auch schon Wismar, den Spreewald, den Harz, Berlin und Potsdam, das Magdeburger Wasserstraßenkreuz und Kiel an. "In diesem Jahr soll es nach Schwerin gehen, das machen wir wieder gemeinsam mit den Lüdelsener Senioren", verrät Helga Schwerin.

Auch das alljährliche Pellkartoffelessen gehört zum festen Programm. Hier erhält die Hanumerin Unterstützung von Ehemann Walter, der die Knollen kocht und beim Transport hilft. Und alle paar Jahre sind die Hanumer an der Reihe, das traditionelle Frühlingsfest aller Senioren der Gemeinde Jübar zu organisieren. "Beim ersten Mal hatte ich eine Heidenangst, dass wir die 150 Leute alle in unserem Saal unterbringen können. Aber es hat geklappt", erzählt Helga Schwerin.

Mit der Zeit sind es weniger Senioren geworden, die zu den Treffen kommen, und die sind älter und gebrechlicher geworden. Die früheren Fahrrad- und Fußtouren vor den Veranstaltungen sind längst passé. "Und Jüngere kommen leider nicht viele nach", bedauert die Hanumerin, die sich bisher vergeblich nach einem Nachfolger umgesehen hat. Dennoch wolle sie solange es geht weiter für ihre Senioren da sein. "Einfach nur zu Hause herumsitzen, das kann ich einfach nicht", schmunzelt sie.