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Der 15-jährige Lukas Förster fährt als Preisträger beim Bundeswettbewerb Komposition nach Schloss Weikersheim Selbstgeschriebene Geigen-Partitur überzeugt Jury

Von Walter Mogk 18.02.2013, 02:16

Mit einer selbstgeschriebenen Partitur hat der Lüdelsener Lukas Förster beim Bundeswettbewerb Komposition die Jury überzeugt. Als einer von nur 30 Preisträgern bundesweit darf er jetzt an der Kompositionswerkstatt auf Schloss Weikersheim teilnehmen.

Lüdelsen l Mit dieser Post hat Lukas Förster nicht gerechnet. Vor einigen Tagen flatterte dem 15-jährigen Lüdelsener ein Brief von den Veranstaltern des Bundeswettbewerbs Komposition ins Haus, mit der überraschenden Nachricht: "Sie gehören zu den Preisträgern und sind zur Kompositionswerkstatt auf Schloss Weikersheim eingeladen". Nur 30 von 188 Bewerbern aus ganz Deutschland wurde diese Ehre zuteil, Lukas Förster ist zudem der einzige Preisträger aus Sachsen-Anhalt.

"Dass es diesen Wettbewerb gibt, habe ich eher zufällig im Internet entdeckt", berichtet der talentierte Gymnasiast, der bereits seit seinem zehnten Lebensjahr eigene Stücke komponiert. Spontan entschied er sich zur Teilnahme und reichte zwei Stücke ein: eine Komposition für Tenorposaune und Klavier sowie eine Partita A-Dur für Violine, eine Anreihung von kleinen Tänzen. "Das erste gefällt mir eigentlich besser, aber die Jury hat sich für das zweite Stück entschieden", erzählt Förster.

Gemeinsam mit 15 anderen Preisträgern geht es nun vom 30. März bis 7. April nach Weikersheim. Dort werden die prämierten Kompositionen von professionellen Musikern gespielt, auf CD aufgenommen und mit erfahrenen Dozenten analysiert. "Eine schöne Sache, man kann sich mit den anderen Teilnehmern und mit älteren Komponisten austauschen", freut sich der Lüdelsener schon auf die acht Tage in Baden-Württemberg.

Zur Musik ist Lukas Förster bereits mit sechs Jahren gekommen. "Da habe ich angefangen Klavier zu spielen", erzählt der 15-Jährige. Gefördert und unterrichtet vom Beetzendorfer Kapellmeister und Dirigenten Harald Malcherzyk konnte er sein Talent schnell vervollkommnen. Auftritte bei Konzerten in der Region waren die Folge.

Die Liebe zur Musik bestimmt inzwischen Lukas\' Leben. "Wenn ich von der Schule nach Hause komme, setze ich mich als erstes ans Klavier. Das ist ein guter Ausgleich", verrät der Gymnasiast. Manchmal greift er dann zwei oder drei Stunden am Stück in die Tasten. Und wenn er unterwegs und kein Klavier in der Nähe ist, tut es notfalls auch eine Kirchenorgel.

Vor fünf Jahren kam die Freude am Komponieren hinzu. Mit einem Solowerk für Violine fing es an. Inzwischen umfasst der Ordner des 15-Jährigen ein ganzes Sammelsurium selbstverfasster Werke für verschiedene Instrumente. Von der Klaviersonate über Sinfonie und Kantate, Arien, Kammermusik und eine Messe bis hin zur eigenen Oper reicht die Palette. "Die Oper heißt Rotkäppchen\' und zu der entsteht gerade eine italienische Version", schmunzelt Lukas Förster.

Wer die gelungenen Werke des 15-Jährigen hört, ahnt nicht, wieviel Arbeit hinter so einer Komposition steckt. "Den Schluss hat man meist schon im Kopf, aber am schwierigsten ist der Einstieg", erzählt das Musiktalent. Zwei seiner Stücke wurden sogar schon öffentlich aufgeführt, 2012 bei der Zeugnisausgabe an die Beetzendorfer Abiturienten in der Salzwedeler Mönchskirche. Und auch die erste Auftragsarbeit hat Lukas bereits in der Tasche. "Eine Komposition für eine goldene Hochzeit", verrät der Lüdelsener, der für seine berufliche Zukunft schon genaue Pläne hat. Nach dem Abitur im nächsten Jahr will er am liebsten Dirigieren und Komposition an der Weimarer Musikhochschule studieren.