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  7. Vier Azubis zeigen mit Brät und Rollbraten ihr Können

Künftige Fleischer stellten sich gestern in Jahrstedt der Prüfungskommission Vier Azubis zeigen mit Brät und Rollbraten ihr Können

Von Siegmar Riedel 21.07.2011, 06:28

Frische Bratwürste, wohin man schaute, hübsch dekorierter Rollbraten, der nur noch in den Ofen geschoben werden muss. Dieser Anblick in den Räumen der Fleischerei Bratke in Jahrstedt ließ einem regelrecht das Wasser im Mund zusammenlaufen. Dort absolvierten gestern vier junge Männer den zweiten Teil ihrer praktischen Gesellenprüfung. Vom Zerlegen einer Rinderkeule bis zum küchenfertigen Produkt mussten sie dabei zeigen, was sie gelernt haben.

Jahrstedt. Unter den kritischen Augen von Gastprüfer Ronny Bratke, Ilona Schulz von der Berufsschule und Fleischermeisterin Doreen Oberst fertigten die vier jungen Männer ihre Gesellenstücke an. "Sie werden in der Fachrichtung Schlachter geprüft", erläuterte Ronny Bratke. "Zu ihrer Ausbildung gehört damit nicht der Verkauf und der Partyservice."

Ein klassischer Schlachter muss während der Prüfung eine Rinderkeule zerlegen, Brühwürste herstellen, dafür das Rezept vorstellen das Brät, also die feine Wurstmasse cuttern (zerkleinern), die Schweinedärme füllen und brühen. Außerdem gehört zu den Prüfungsaufgaben die Herstellung eines ofenfertigen Rollbratens.

"Bei den Brühwürsten kommt es auf die Konsistenz der Wurstmasse an und auf den Geschmack", erklärte Ronny Bratke. Zudem müsse der Prüfling beim Füllen der Därme ein Gespür für die Länge und das Gewicht einer durchschnittlichen Wurst von rund 100 Gramm beweisen.

"Präsentation bratfertiger Produkte wird immer wichtiger"

"Immer wichtiger im Fleischerhandwerk ist die Präsentation bratfertiger Produkte", weiß Bratke aus Erfahrung. Deshalb müssen die angehenden Schlachter einen Rollbraten nach eigenem Rezept füllen und auch dekorieren. So entstanden beispielsweise ein Sommer-Rollbraten mit pikanter Füllung und ein Schweizer Rollbraten mit Käse.

Die Rinderkeule musste zunächst grob, danach fein in zehn Teile zerlegt werden. Dabei wurde die Oberschale für Rouladen separiert sowie die Hüfte als Braten oder Grillfleisch.

Auch Lutz Kahler, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, verfolgte die Prüfung. "Die Fleischer- und die Bäckerinnung sind die beiden, die mit je 14 Betrieben noch stabil sind", sagte er.

Zum ersten Mal sind in der Jahrstedter Fleischerei Lehrlinge geprüft worden. Die Theorie haben die vier angehenden Fleischer bereits abgeschlossen, den ersten Teil der praktischen Prüfung, das Schlachten eines Schweins, absolvierten sie vor einer Woche in Trippigleben.

Die Ergebnisse der theoretischen Prüfung lagen der Kommission gestern bereits vor. Zusammen mit den Resultaten des praktischen Tests ergeben sie das Geamtergebnis, das allerdings in den kommenden Tagen noch einmal überprüft werden muss. Doch abgesehen davon: Die von den künftigen Gesellen hergestellten Brühwürste waren schon mal lecker...