Bürgermeisterwahl Von Amtsmüdigkeit keine Spur
Matthias Mann möchte Bürgermeister in Klötze bleiben. Die Wahl ist am 25. September.
Klötze l Die Katze ist aus dem Sack. Matthias Mann, dessen Amtszeit als Bürgermeister der Einheitsgemeinde Klötze am 31. Dezember endet, wird erneut für das Amt kandidieren. Das gab er am Mittwoch bei der Sitzung des Stadtrates bekannt (Volksstimme berichtete). Um 19.50 Uhr. In einem Satz. Unmittelbar vor Schluss des öffentlichen Teils. Die Runde klopfte billigend auf die Tische.
Wie Matthias Mann im Gespräch mit der Volksstimme sagte, habe er sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und einige Zeit mit sich gerungen. Frau und Kinder seien zu Rate gezogen und das Für und Wider abgewogen worden. Letztlich habe er jedoch mehr Vor- als Nachteile erkannt und festgestellt, „dass ich nach wie vor große Freude an der Aufgabe habe. Bürgermeister ist ein herrlicher Job. Sonst würde ich es nicht machen.“
Natürlich, so bekannte der Kuseyer, habe man als Bürgermeister auch Neider – oder Gegner. „Aber damit muss man umgehen können.“ Und selbstverständlich sei der Posten „nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig“. Zumal man häufig als Sündenbock dargestellt werde. Oft unverschuldet. „Aber das Positive überwiegt“, ist Matthias Mann überzeugt. Gleichwohl würde er sich wünschen, dass Kritiken künftig wieder sachlicher geäußert werden. Und nicht so aggressiv. „Vieles geht unter die Gürtellinie.“ Sein Credo: Miteinander statt gegeneinander.
Dass er einen Wahlkampf mit Plakaten und anderem Brimborium führen werde, schloss Mann aus. Denn: „Ich glaube nicht, dass ich mich noch groß vorstellen muss. Die Menschen kennen mich.“ Bei Neueinsteigern mag das etwas anderes sein. Überdies würde ein Wahlkamp nur vor der täglichen Arbeit, die an erster Stelle stehe, ablenken.
Obwohl ihm klar ist, dass es – auch mit Blick auf die schwieriger werdende Haushaltslage – nicht einfacher werden dürfte, möchte Matthias Mann gerne Bürgermeister bleiben. „Die vergangenen sieben Jahre sind so schnell vorbei gegangen.“ Und irgendwie sieht Matthias Mann sein Werk noch nicht abgeschlossen. Beispielsweise sei er auf die Eröffnungsbilanz im nächsten Frühjahr gespannt. Noch dazu stehe eine neue Förderperiode an. Es gelte, Maßnahmen anzuschieben. Doch all das ist noch Zukunftsmusik. „Am Ende entscheidet der Wähler“, weiß der Bürgermeister.
Ob sich der CDU-Mann bei der Wahl, die vom Stadtrat auf den 25. September terminiert wurde, einem oder mehreren Konkurrenten erwehren muss, bleibt indes abzuwarten. Wie Marco Wille, Fraktionsvorsitzender der UWG-Fraktion auf Nachfrage sagte, sei es „noch offen“, ob ein Kandidat ins Rennen geschickt wird. Gleiches gelte für die SPD, wie von deren Fraktionsvorsitzenden Carsten Behrend zu erfahren war. „Darüber ist noch nicht gesprochen worden“, erklärte er. Vonseiten der Partei die Linke war gestern niemand zu erreichen.
Derzeit nicht im Stadtrat vertreten ist die AfD. Die Alternative für Deutschland hatte aber im Rahmen der Landtagswahl angekündigt, einen Kandidaten antreten lassen zu wollen. Ob man an diesem Vorhaben festhalten will, darauf gab es gestern bis Redaktionsschluss keine Antwort.