Immobilien 129 neue Wohnungen im alten Haus
15 Millionen Euro sollen innerhalb von zwei Jahren in ein Wohnungsbauprojekt an der Stresemannstraße fließen.
Magdeburg l Um eine Art Mauerblümchen handelt es sich bei einem klinkerziegelroten Gebäudekomplex auf dem Gebiet der Stresemannstraße 18/19. Das langgestreckte Gemäuer steht zurückgesetzt parallel zur Brandenburger Straße, hinter dem Neubau von Lotto Sachsen-Anhalt.
Die Profi-Partner AG aus Berlin möchte hier jetzt investieren: Als Spezialist für die Revitalisierung von denkmalgeschützten Gebäuden hat das Unternehmen gemeinsam mit Architekt Mark Aretz Pläne für Wohnungen in dem einst fürs Militär gebauten Gebäude entwickelt. Profi-Partner-Vorstand Ralf Müller sagte bei seinem Magdeburg-Besuch am gestrigen Donnerstag: „Der Grund für unser Engagement ist zum einen der gute Zustand des Bauwerks.“ Hier zahlt sich aus, dass Ende des 19. Jahrhunderts mit hohem Anspruch und mit den modernsten Methoden gebaut wurde. „Da hier das Heeresverpflegungsamt untergebracht war, wurden stabile Decken aus Mauerwerk gebaut und nicht wie damals oft noch üblich aus Holz.“
Dennoch bedeutet der Ausbau eines solchen Gebäudes zu Wohnzwecken einen erheblichen Eingriff in die Bausubstanz. So werden die Treppenhäuser nach innen verlegt, um alle Fenster für Wohnungen nutzen zu können. Außerdem werden an der Westseite, die der Straße abgewandt ist, Balkone angebaut. Und auf zwei Gebäuden werden zusätzliche Etagen aufgesetzt. Diese sollen zwar deutlich als Hinzufügung zu erkennen sein, sehr wohl aber die Geometrie des alten Hauses aufnehmen. Mark Aretz sagt: „Das alles erfolgt in Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Mit den Magdeburger Behörden haben wir diesbezüglich gute Erfahrungen gemacht.“ Eine Bedingung für die Investition in der Magdeburger Altstadt, so Ralf Müller, sei die Möglichkeit gewesen, Balkone auf der Rückseite des Gebäudes installieren zu können.
Die Projektentwicklung und -umsetzung liegt in den Händen der Goldmann Group. Dieses Unternehmen hat sich mit der behutsamen Sanierung von Gründerzeithäusern in Berlin profiliert und ist langjähriger Partner der Profi-Partner AG, die u. a. für die Vermarktung zuständig ist. Dies war bislang vor allem in den Toplagen von Berlin, Potsdam und Dresden der Fall. Ralf Müller sagt über den Schritt nach Magdeburg: „Die Landeshauptstadt entwickelt sich hervorragend, und im Gegensatz zu Städten wie Berlin oder Hamburg ist der Immobilienmarkt in Magdeburg noch nicht so überhitzt.“
Mit den Wohnungszuschnitten hoffen die Sanierer, den richtigen Bedarf getroffen zu haben: Das Gelände liegt mitten im Zentrum und ist sowohl von der Universität als auch vom Hauptbahnhof und vom innerstädtischen Einzelhandel in nur wenigen Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. „Wir denken, dass dies sowohl für Studenten als auch für Senioren wichtige Faktoren sind“, sagt Ralf Müller. Falls das Projekt Ravensberg-Quartier zu einem Erfolg wird, sei auch ein weiteres Engagement in Magdeburg denkbar.
Mit der Nutzung des Ravensberg-Quartiers kommen in der Magdeburger Innenstadt mehr als 8700 Quadratmeter an Wohnfläche hinzu.
Weitere Bilder von einem aktuellen Rundgang sowie aus einer Musterwohnung gibt es unter www.volksstimme.de/magdeburg im Internet.