Integrationsprobleme Großer Frust in Magdeburg-Neustadt
Anwohner in Magdeburg-Neustadt beschweren sich weiterhin über Lärm und Pöbeleien.
Magdeburg l „Der Lärm ist nicht mehr auszuhalten. Ich fühle mich mittlerweile wie in einem Ghetto“, erklärt ein Anwohner der Umfassungsstraße am Donnerstagabend auf der Sitzung der Arbeitsgruppe Gemeinwesenarbeit (GWA). Mehr als 60 Bewohner aus Neue Neustadt sind gekommen, um dabei zu sein, wenn über das Thema Ordnung und Sicherheit in ihrem Magdeburger Stadtteil gesprochen wird.
In den Bereich rund um den Moritzplatz sind in den vergangenen zwei Jahren hunderte rumänische Großfamilien gezogen. Seit Monaten klagen die Anwohner über Lärm und Müll.
Dass der Frust groß ist, wird am Donnerstagabend schnell klar. Die neuen Anwohner würden sich respektlos verhalten, wüssten sich nicht zu benehmen, seien laut und uneinsichtig, lauten nur einige der Klagen. Von einem alteingesessenen Anwohner heißt es: „Wenn ich um Ruhe bitte, werde ich nur angebrüllt.“ Andere berichten davon, dass sie angespuckt oder ihnen sogar Steine gegen ihr Fenster geworfen worden.
Der Ordnungsbeigeordnete Holger Platz hört sich am Donnerstag die Sorgen der Bürger an. Er ist gekommen, um über Lösungsvorschläge zu sprechen. Der Ruf genau danach wird immer lauter. „Wann passiert endlich was?“, fragt einer der Zuhörer den Beigeordneten. Und macht deutlich, wie viele der Anwohner, die lange Zeit gern in Neustadt gewohnt haben, bereits weggezogen sind – weil sie sich nicht mehr mit dem Krach und den vermüllten Ecken haben arrangieren wollen.
Holger Platz: „Ich habe kein Patentrezept, keine Lösung, die kurzfristig zu realisieren ist.“ Man müsse jetzt nach und nach Maßnahmen umsetzen. Dazu könnten Hinweisschilder auf rumänisch gehören genau wie ein gemeinsamer Runder Tisch. Was bereits umgesetzt werde: Die viel regelmäßigere Entsorgung des Mülls durch den Abfallwirtschaftsbetrieb.