Bund der Deutschen Katholischen Jugend organsiert Hilfseinsatz im Herrenkrug 72 Stunden für die Rettung von "Vitopia"
Magdeburg - Herrenkrug l Das alternative Wohn- und Kulturprojekt "Vitopia" wurde vom Hochwasser schwer getroffen. Und bekam unerwartete Hilfe von 30 Jugendlichen.
Wo anfangen? Diese Frage stellte sich am Wochenende für die Mitglieder der Genossenschaft "Vitopia". Das Hochwasser hat ihrem Projekt im Herrenkrug schwer zugesetzt. "Es war alles überflutet, der Garagenkomplex und das Haupthaus", berichtet Genossenschaftsmitglied Joris Spindler. Auch das komplette Außengelände war, nachdem am Sonnabend das Wasser zum größten Teil wieder abgeflossen war, mit graubraunen Schlamm überzogen. "Es sieht schlimm aus und wie hoch der Schaden ist, können wir erst sagen, wenn alles wieder einigermaßen trocken ist", so Joris Spindler.
Das Hochwasser hat das Vitopia-Projekt zurückgeworfen. Seit rund zwei Jahren ist die noch kleine Genossenschaft dabei, die ehemalige Parkgärtnerei in ein ökologisches Wohn- und Kulturzentrum zu verwandeln. Das Haupthaus wurde saniert, die Außenanlagen bepflanzt und gestaltet. Acht Erwachsene und fünf Kinder leben bereits dort. Die mussten, als das Hochwasser kam, flüchten und sich bei Freunden und Familienangehörigen einquartieren.
War man in der Genossenschaft wegen der enormen Hochwasserschäden besorgt und niedergeschlagen, so sind die Mitglieder seit Freitag wieder zuversichtlich, dass das Projekt doch weitergehen kann. Und das liegt an 30 Jugendlichen, die das vergangene Wochenende über ihren Beitrag zur Rettung von Vitopia geleistet haben.
Organisiert wurde die Hilfsaktion durch den "Bund der Deutschen Katholischen Jugend" (BDKJ). "72-Stunden-Aktion" heißt ein Sozialprojekt des BDKJ, in dem sich Jugendliche 72 Stunden lang gezielt für eine ganz bestimmte Sache engagieren. "Wir hatten schon vor dem Hochwasser eine 72-Stunden-Aktion beantragt und zugesagt bekommen", berichtet Joris Spindler. Diese Aktion wurde dann kurzerhand in eine Hilfsaktion für Opfer des Hochwassers umgewandelt.
Die Jugendlichen auf dem Vitopia-Gelände gehörten zu einer Gruppe von 500 Teilnehmern, die am vergangenen Wochenende im 72-Stunden-Einsatz bei verschiedenen Hilfsaktionen in Magdeburg waren. Die jungen Helferinnen und Helfer kamen aus Essen, Köln, Freiburg, Stuttgart und dem Münsterland.
"Ohne die Jugendlichen hätten wir noch Wochen gebraucht, um unser Gelände wieder sauber und schlammfrei zu bekommen", sagt Joris Spindler. Und weiter: "Für die Hilfe des BDKJ sind wir wirklich sehr dankbar!"