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Gesundheitsschutz „Aktiv gegen Krebs“ in der Magdeburger Johanniskirche

Die Zahl der Krebsneuerkrankungen bewegt sich weiter auf hohem Niveau. Beim Familien-Infotag in der Magdeburger Johanniskirche am 11. November 2023 geht es um bestmögliche Therapieformen und das wichtige Thema Vorsorge. Dort kann man auch mit Experten ins Gespräch kommen.

Von Jana Heute 06.11.2023, 05:30
Das Foto zeigt ein begehbares Darmmodell. Solche Modelle sollen helfen, über die Gefahren möglicher Krebserkrankungen zu informieren. Beim Familien-Infotag am 11. November 2023 in Magdeburg können Besucher einen Blick in ein begehbares Gebärmuttermodell werfen.
Das Foto zeigt ein begehbares Darmmodell. Solche Modelle sollen helfen, über die Gefahren möglicher Krebserkrankungen zu informieren. Beim Familien-Infotag am 11. November 2023 in Magdeburg können Besucher einen Blick in ein begehbares Gebärmuttermodell werfen. Foto: dpa

Magdeburg. - Wohin entwickelt sich die Gesundheitspolitik? Und wie werden zum Beispiel Krebspatienten künftig versorgt? Debatten um Krankenhausreformen und Kosten verunsichern viele Menschen, weiß auch Dr. Julia Noack, Geschäftsführerin des Tumorzentrums Magdeburg/Sachsen-Anhalt. „Solche Ängste wollen wir nehmen und Antworten auf viele Fragen von Betroffenen geben“, sagt sie im Volksstimme-Gespräch.

Die Einladung steht. Das Tumorzentrum wird gemeinsam mit vielen Experten, Vereinen, Einrichtungen und Selbsthilfegruppen am Sonnabend, 11. November 2023, informieren, beraten, zum Gedankenaustausch anregen. Dafür bietet die besondere Kulisse der Johanniskirche wiederum den würdigen Rahmen.

Auch diesmal nimmt dabei das Thema Vorsorge einen wichtigen Raum ein. Viele schwere Krankheitsverläufe bei Krebs könnten verhindert werden, wenn die Erkrankung rechtzeitig erkannt wird, betonen Experten immer wieder. Dabei bleiben die Zahlen der Krebsneuerkrankungen auf hohem Niveau, steigen offenbar sogar.

Zahl der Neuerkrankungen zeigt den Handlungsbedarf

So lag die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland im Jahr 2018 bei 232.700 bei den Frauen und 265.200 bei den Männern. Für 2022 wurde mit 235.900 Neuerkrankungen bei Frauen und 274.300 bei Männern gerechnet. Das geht aus dem Bericht des Robert-Koch-Instituts und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland von 2021 hervor. Der neue Bericht liegt laut Dr. Julia Noack noch nicht vor, weshalb für 2022 noch immer von Prognosen gesprochen werden muss.

Die Zahlen zeigen aber in jedem Fall den Handlungsbedarf in Sachen Aufklärung. Ziel des mittlerweile 23. Familien-Infotages sei es daher, durch Information und Annäherung an das Thema Ängste abzubauen, Fragen zu beantworten, Mut zu machen – eben auch zur rechtzeitigen Vorsorge.

Ernährungstipps und eine offene Debatte

Das spiegelt sich im Programm wider. Angeboten werden Informationen zur Blut- und Stammzellspende und zur möglichen Typisierung, Tipps zur Hautkrebsvorsorge, Ernährungstipps mit Kostproben, Anregungen zu einer aktiven Lebensweise, ein Blick in das begehbare Gebärmuttermodell und vieles mehr. Mit dabei sind Experten auf dem Gebiet der Onkologie und Prävention sowie Rehabilitation und Selbsthilfegruppen.

Geplant ist außerdem eine Diskussionsrunde, bei der unter anderen Wissenschaftsminister Armin Willingmann, Gesundheits-Staatssekretär Wolfgang Beck, Prof. Dr. Jörg Fahlke, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Chirurgie im Johanniter-Krankenhaus Stendal, sowie Magdeburgs Gesundheitsdezernent Ingo Gottschalk im Podium Rede und Antwort stehen sollen.

Qualitativ hochwertige Krebsmedizin ist das Ziel

Prof. Dimitrios Mougiakakos ist Vorstandsvorsitzender des Tumorzentrums Magdeburg/Sachsen-Anhalt und Gastgeber des Infotages. Er sagt, man möchte am Aktionstag zeigen, „dass sich alle Beteiligten der Versorgungslandschaft der aktuellen Herausforderungen annehmen und darüber diskutieren, wie sie gemeinsam auch zukünftig eine qualitativ hochwertige Krebsmedizin in Sachsen-Anhalt gewährleisten wollen“.

Besucher seien eingeladen, sich vor Ort mit eigenen Fragen in die Diskussion einzubringen.

Der Professor freut sich auf möglichst viele Interessierte am Sonnabend in der Johanniskirche. Es sei ein wichtiges Anliegen, von Krebs betroffene Menschen und ihre Angehörigen „zu den bestmöglichen Therapie- und Versorgungsoptionen zu informieren“, außerdem gesunde Menschen zu motivieren, selbst etwas für die Krebsvorsorge zu tun.

Der Familien-Infotag „Aktiv gegen Krebs“ kann in der Zeit von 10 bis 13 Uhr besucht werden. Interessierte können auch ganz spontan vorbei schauen. Anmeldungen sind nicht nötig.

Der 23. Familien-Infotag auf einen Blick

Wann und wo? Am Sonnabend, 11. November 2023, 10 bis 13 Uhr in der Johanniskirche Magdeburg; der Eintritt ist frei. Weitere Informationen zum Aktionstag „Aktiv gegen Krebs“ gibt es auf der Homepage des Tumorzentrums.

Programm im Kirchenschiff:10.10-11 Uhr: Podium zur gesundheitspolitischen Entwicklungen in Sachsen-Anhalt; Onkologie im Spannungsfeld des Gesundheitssystems; 11.15-12.15 Uhr: Abenteuer Gesundheit - Gib Krebs keine Chance! Programm für Kinder und Jugendliche; 12.30-13 Uhr: Tanz und Krebs - eine tolle Erfahrung für Körper und Geist.Außerdem diverse Infostände, etwa mit den Themen: Blutzellzählung, HNO-Tumoren, Lungen- und Hautkrebs, Hautpflege, Krebserkrankungen der Frau und des Mannes, Darmkrebs, Rehabilitation in der Onkologie, Beratung zur Epithesen- und Lymphversorgung, Hospiz- und Palliativversorgung, Haarersatz-Beratung, Strahlentherapie, Beratung für Familien mit krebserkrankten Kindern oder Jugendlichen, Krebsberatungsstellen

Programm/Vorträge im Seminarraum im 2. Obergeschoss:11 -11.15 Uhr Prostatakarzinom; 11.20-11.35 Uhr Tumoren der Frau; 11.40-11.55 Uhr Blutkrebs und Lymphome; 12-12.15 Uhr Psychoonkologie; 12.20-12.35 Uhr Darmkrebs; 12.40-12.55 Uhr Lungenkrebs