Aktivist Warum Robin Hood Magdeburg besuchte
Er kämpft allein, aber gibt niemals auf: Aktivist Roland Kümer besuchte als Robin Hood Magdeburg. Sein Ziel:
Magdeburg l Ein grün-braunes Hemd, Lederschnallen, eine Samtmütze und dazu Trekkingsandalen – schon von weitem fiel die kuriose Gestalt am 22. Juli 2019 in der Magdeburger Innenstadt auf. Bei dem als Robin Hood verkleideten Mann handelte es sich jedoch keineswegs um jemanden, der sich mit dem Start der Karnevalsaison vertan hatte, sondern um den Aktivisten Roland Kümel aus Peine, der in diesem Aufzug für mehr Volksabstimmungen und Bürgerbegehren demonstrierte.
„Ich bin als Robin Hood unterwegs, weil ich mich für die Bürger einsetzen will“, sagt der 59-jährige Frührentner. Die politischen Parteien würde viel versprechen, aber nur wenig einhalten.
„Um das zu unterstreichen, habe ich stets Seifenblasen dabei. Die platzen nämlich ähnlich wie die Versprechen der Parteien“, sagt Kümel. 17 Tage reist er nun mit dem Fahrrad von Peine nach Dresden und spricht mit den Menschen. „Viele schauen interessiert hin“, sagt Kümel.
Ob das nun an seinem Aufzug liegt oder an der Botschaft auf dem gebastelten Banner, ließ der selbsternannte Robin Hood offen. Vor Jahren hatte er noch gegen Atomkraftwerke demonstriert, doch nicht nur sein Anliegen, sondern auch sein Kostüm hat sich gewandelt: 2014 war er noch als Käpt‘n Blaubär verkleidet.
„Ich suche immer noch Mitstreiter, die mit mir aufs Rad steigen. Leider hat sich da noch niemand gefunden. Die Leute jammern gerne, aber nur die wenigsten handeln auch“, stellt Kümel fest.
Doch er gibt nicht auf und so will Robin Hood auch im nächsten Jahr wieder mit dem Drahtesel in Magdeburg Halt machen.