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Rarität Alter Anhänger zurück in Magdeburg: Als Schwermaschinenbauer für die Landwirtschaft produzierten

Der einstige VEB Schwermaschinenbau „Ernst Thälmann“ hat auch die Landwirtschaft der Region mit Fabrikaten versorgt. Eines dieser seltenen Modelle ist jetzt wieder in Magdeburg.

Von Konstantin Kraft Aktualisiert: 09.07.2024, 07:40
Der Anhänger steht wieder in der Halle, in der er vor bald sieben Jahrzehnten gebaut wurde.
Der Anhänger steht wieder in der Halle, in der er vor bald sieben Jahrzehnten gebaut wurde. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Kräne, Großanlagen oder komplette Walzstraßen – für die Herstellung solcher Maschinen-Kolosse war das Schwermaschinenbaukombinat „Ernst Thälmann“ (Sket) sowie dessen Vorgängerbetriebe in der ganzen DDR bekannt. Auch daher bekam Magdeburg seinen Beinamen als Stadt des Schwermaschinenbaus.

Das in dem einstigen VEB „Ernst Thälmann“ (daraus entstand 1969 das Sket) auch Anhänger für den landwirtschaftlichen Gebrauch gefertigt wurden, ist dagegen weniger bekannt.

Eines dieser Gefährte hat nun den Weg zurück nach Magdeburg gefunden. Es parkt zunächst im Depot des Technikmuseums und wartet auf seine Restaurierung, ehe es seinen Platz in der Ausstellung bekommt.

Blick auf die originale Plakette am Anhänger mit dem Baujahr 1955.
Blick auf die originale Plakette am Anhänger mit dem Baujahr 1955.
Foto: Konstantin Kraft

Der Anhänger mit dem grünlackierten Unterbau aus Stahl ist Baujahr 1955. Er hat ein Eigengewicht von 950 Kilogramm und weißt eine Nutzlast von 2 Tonnen aus.

Als Fahrgestellnummer wird die Zahl 2.376 auf einer Plakette an der Holz-Beplankung angegeben, was eine ungefähre Orientierung zum Produktionsumfang darstellt.

In diesem Zustand sehr selten

Wie viele von den Anhängern noch existieren, ist unbekannt. Aber vermutlich sind es nur ganz wenige. Zumal in diesem relativ guten Zustand und mit der originalen Plakette aus dem VEB „Ernst Thälmann“.

Womöglich ist es gar der einzige, der in dieser Ausstattung noch da ist. In einer Museumsdatenbank für Deutschland findet sich kein weiteres Exemplar.

„Diese Anhänger sind äußert selten“, konstatiert Christian Marlow, Sammlungsleiter im Technikmuseum. Als das Angebot bei ihm auftauchte, war ihm klar, dass der Wagen nach Magdeburg zurück gehört, um hier für die Zukunft bewahrt zu werden.

Der Anhänger stand zuletzt in Luckau nahe Cottbus in Brandenburg. Dort wurde er als eine Art Festwagen für den Transport von Personen genutzt. Nach bald sieben Jahrzehnten ist er nun wieder an seinem Ursprungsort.

Im Depot steht auch ein neuer alter Traktor

In der Halle in der Dodendorfer Straße 65, in der er jetzt steht, ist er mit großer Wahrscheinlichkeit hergestellt worden. „Er ist zurück ins Werk gekehrt“, so Marlow.

Der Anhänger soll restauriert und dann ausgestellt werden. Er ergänzt die Exponate zur Landwirtschaft im Museum und spiegelt die Entwicklung des Agrar-Sektors in der Region.

Christian Marlow sitzt hier auf der „Brockenhexe“.
Christian Marlow sitzt hier auf der „Brockenhexe“.
Foto: Konstantin Kraft

Als Zugabe beim Kauf – es war ein mittlerer dreistelliger Betrag – erhielt das Technikmuseum auch eine sogenannte „Brockenhexe“.

Der rund 75 Jahre alte Traktor (Typ RS02/22) mit seinem Zweizylinder 4-Takt-Dieselmotor von Deutz wurde einst im VEB Schlepperwerk Nordhausen. Sehr gut möglich, dass dieses Modell einst auch den Bördeboden rund um Magdeburg beackerte.