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Nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburger Sonderausschuss: Signal für Weihnachtsmarkt 2025

Es soll auch in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg geben. Das Signal ging am Donnerstag, 27. März, vom Sonderausschuss zur Aufarbeitung des Anschlags aus.

Von Sabine Lindenau Aktualisiert: 27.03.2025, 19:38
Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt erschütterte die ganze Stadt. Dennoch soll es auch dieses Jahr einen Weihnachtsmarkt geben. Der Sonerausschuss hat sich dafür ausgesprochen.
Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt erschütterte die ganze Stadt. Dennoch soll es auch dieses Jahr einen Weihnachtsmarkt geben. Der Sonerausschuss hat sich dafür ausgesprochen. Foto: Matthias Bein/dpa

Magdeburg. - Die endgültige Entscheidung trifft der Stadtrat bei einer Sondersitzung am 4. April. Doch das Signal, das am Donnerstagnachmittag, 27. März, nach einer intensiv geführten Debatte vom Sonderausschuss zur Aufarbeitung des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt gesendet wurde, war relativ eindeutig: Es soll auch 2025 einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg geben. Und auch der Ort scheint längst klar zu sein.

Nach Anschlag in Magdeburg: Debatte um Weihnachtsmarkt 2025

Das unkte Gartenpartei-Stadtrat Roland Zander schon zu Beginn der Sitzung. Es stehe längst fest, dass der Weihnachtsmarkt 2025 auf dem Alten Markt stattfinden wird. Das sei aus seiner Sicht nicht vertretbar. Viele Opfer hätten mit ihm gesprochen, sie könnten sich nicht vorstellen, einen Weihnachtsmarkt an der Stelle zu besuchen, an der sechs Menschen ihr Leben lassen mussten und rund 300 Menschen verletzt wurden.

Zander hatte einen Antrag eingebracht, die Stadtgesellschaft zu befragen, wo ein Weihnachtsmarkt stattfinden kann. In der Stellungnahme verweist die Stadtverwaltung darauf, dass die Zeit für eine Bürgerbefragung zu knapp wäre. Allerdings hatte sich die Verwaltung auch sechs Wochen Zeit gelassen für ihre knappe Stellungnahme, die negativ ausfällt. Für Zander schon ein Zeichen, wohin die Reise gehen sollte.

Weihnachtsmarkt in Magdeburg soll am Alten Markt stattfinden

Diese zeigte auch die Pro-und-kontra-Liste auf, die von Paul-Gerhard Stieger, Chef der Weihnachtsmarkt GmbH, zum Alten Markt und zum Domplatz erstellt hatte. Hier waren weitaus mehr positive Aspekte für den Markt aufgezeigt worden, mehr negative beim Domplatz.

Ein Beispiel, das auffiel: Beim Alten Markt wurde positiv aufgelistet, dass es die direkte Anbindung zur Straßenbahn gibt. Beim Domplatz nicht. Dabei gibt es diese dort auch. Das fiel FDP-Stadträtin Kathrin Meyer-Pinger auf. Sie forderte dazu auf, die Liste objektiver zu gestalten.

Am Ende einer intensiven Diskussion kristallisierte sich ein klares Meinungsbild heraus: dass es 2025 einen Weihnachtsmarkt geben soll. Und zwar am bewährten Standort, dem Alten Markt. „Die Beschicker wollen auf dem Alten Markt bleiben“, wusste CDU-Stadtrat Tim Rohne zu berichten.

Das sollte mit in Betracht gezogen werden. Schon während der Auftaktsitzung des Sonderausschusses im Februar hatte Oberbürgermeisterin Simone Borris deutlich gemacht, dass es 2025 keinen Weihnachtsmarkt geben würde, wenn nicht zeitnah eine Entscheidung getroffen werde. Deshalb wird es eine Sondersitzung des Stadtrates am 4. April geben.

Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Keine Alternative zu bewährtem Standort

Eine Drucksache sei vorbereitet, eine Empfehlung werde die Verwaltung einarbeiten, so die Oberbürgermeisterin. Eben jene erarbeitete der Sonderausschuss auch - allerdings hinter geschlossenen Türen. Aber es zeichnete sich öffentlich ja schon eindeutig ab, wohin die Reise geht.

Auch wenn die Pro-Kontra-Liste mehrheitlich als nicht objektiv eingeschätzt wurde, so gebe es keine andere realistische Option als den bewährten Standort, machte Ronny Kumpf (AfD-Fraktion) deutlich. Alles andere funktioniere logistisch und finanziell nicht. Einig waren sich die Ausschussmitglieder allerdings, dass der Aufbau der Buden in diesem Jahr ein anderer sein muss. Nun muss der Stadtrat am 4. April die endgültige Entscheidung treffen.