Anschlag auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg Sechstes Opfer erliegt seinen Verletzungen
Nach der Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist nun eine 52-jährige Frau im Krankenhaus gestorben. Damit sind es nun sechs Tote.
Magdeburg - Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gibt es ein sechstes Todesopfer. Eine 52-jährige Frau sei im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg am Montag, 6. Januar. Sie sei an den unmittelbaren Folgen des Anschlags verstorben.
Am Abend des 20. Dezember war ein 50-jähriger Mann mit einem schweren BMW rund 400 Meter weit über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Bislang hatten die Ermittler die Zahl der Todesopfer mit fünf angegeben - ein neunjähriger Junge sowie vier Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren; nun ist mit der 52-Jährigen ein sechstes Todesopfer zu beklagen. Zudem gab es knapp 300 Verletzte.
Tatverdächtiger für Justiz kein Unbekannter
Der Mann aus Saudi-Arabien sitzt in Untersuchungshaft. Er stand vor der Tat bei Ermittlungsverfahren immer wieder in Kontakt mit den Behörden. Zwischen April 2023 und Oktober 2024 trat er in sieben Ermittlungsverfahren in Erscheinung. In fünf Fällen war er Anzeigenerstatter, in zwei Fällen Beschuldigter.
Bei den Ermittlungen rückt nun die Frage der Schuldfähigkeit des 50-Jährigen ins Zentrum der Ermittlungen. Laut der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg wird ein Gutachten in Auftrag gegeben, ob und wie er psychisch erkrankt ist.
Einsatzkonzept der Polizei auf dem Prüfstand
Zudem geht es um das Einsatzkonzept der Polizei und das Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarkts. Der Mann war zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre hindurchgefahren. Laut dem Innenministerium in Magdeburg betrug der Abstand zwischen der Ampel und der Sperre zu beiden Seiten der Ampel jeweils rund sechs Meter. Der Standplan des Veranstalters sah eine Durchfahrtbreite von insgesamt vier Metern vor.
Weiterhin soll aufgearbeitet werden, wieso Flucht- und Rettungswege nicht mit Stahlketten gesichert waren. Auch warum ein Polizeifahrzeug ein paar Meter entfernt von einem vorgesehenen Standort stand, wird untersucht.