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  7. Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: OB weist Kritik zurück

Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburger OB Borris nimmt andere Behörden nach Anschlag in Mithaftung

Wie konnte es zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg kommen? Oberbürgermeisterin Simone Borris weist Kritik am Sicherheitskonzept zurück. Zahlreiche Behörden seien invoviert gewesen - keiner habe Einwände gehabt.

06.02.2025, 13:50
Am 20. Dezember war ein Mann mit einem SUV auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast und hatte dabei 6 Menschen getötet. 
Am 20. Dezember war ein Mann mit einem SUV auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast und hatte dabei 6 Menschen getötet.  Foto: Matthias Bein/dpa

Magdeburg/dpa - Die Magdeburger Oberbürgermeisterin Simone Borris hat Kritik am Umgang mit dem Sicherheitskonzept zum Weihnachtsmarkt zurückgewiesen und die Einbeziehung anderer Stellen herausgestellt.

Nach Vorlage durch den Veranstalter beim Ordnungsamt sei das Konzept auch an Polizei und Feuerwehr weitergegeben worden, sagte Borris im Innenausschuss des Landtags von Sachsen-Anhalt.

Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt: Experte sieht deutliche Fehler im Konzept

Der Zufahrtsschutzexperte Christian Schneider hatte von Fehlern bei der Vorbereitung des Weihnachtsmarktes gesprochen. Im Sicherheitskonzept werde zwar mehrfach auf die Gefahr von Überfahrtaten hingewiesen, so Schneider.

Es werde aber nicht beschrieben, wie dieser Bedrohung begegnet werde. «Der Ersteller hat sich nicht an die Regeln gehalten und dabei ganze Flanken offengelassen», so Schneider. Die Betreibergesellschaft hat sich auf Anfrage bisher nicht dazu geäußert.

Sechs Tote bei Anschlag von Magdeburg am 20. Dezember 2024

In Magdeburg hatte im Dezember ein Mann aus Saudi-Arabien mit einem Auto auf dem Weihnachtsmarkt sechs Menschen getötet und knapp 300 verletzt. Der Täter war an einem breiten Gehweg zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre hindurchgefahren.

Borris sagte, weder der Veranstalter noch die kommunalen Sicherheitsbehörden hätten Zugang zu Informationsquellen gehabt, aus denen eine konkrete Gefahr hervorgegangen wäre. Dafür sei man auf die Einschätzungen der Polizei angewiesen. 

Magdeburger Oberbürgermeisterin: Andere Behörden nickten Sicherheitskonzept ab

Im Rahmen der Stellungnahme zum Sicherheitskonzept habe man aber keine Hinweise bekommen auf eine erhöhte Anschlagswahrscheinlichkeit mit Kraftfahrzeugen, sagte die Oberbürgermeisterin.

«Auch eine Anpassung oder Verschärfung des Sicherheitskonzepts im Hinblick auf Zufahrtsbeschränkung erfolgte nicht.» Deshalb seien sowohl der Veranstalter als auch das Ordnungsamt davon ausgegangen, dass die Maßnahmen «angemessen und geeignet sind».

Borris sagte weiter, seit dem Jahr 2017 sei klar, dass eine breite Zufahrt offen bleiben müsse. «Das Konzept ist auch einmal ins Landesverwaltungsamt geschickt worden.» Von Fachaufsicht seien keinerlei Bedenken geäußert worden, so Borris.