Arbeit und Jobs Warum in Magdeburg die Arbeitslosenzahl steigt
In Magdeburg gab es im Januar 2024 mehr Menschen ohne Job. Es ist nicht nur der Winter, der hier zuschlägt. Der Chef der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord nennt weitere Ursachen.
Magdeburg - Die wirtschaftliche Entwicklung gestaltet sich – trotz eines sich in der Zukunft abzeichnenden Aufschwungs durch die Ansiedlung der Megafabrik für die Produktion von Computerchips im Südwesten der Stadt – schwierig. Ein Indiz dafür sind auch die Zahlen vom Magdeburger Arbeitsmarkt, die die Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord diesen Dienstag veröffentlicht hat.
Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat Dezember um 565 Betroffene gestiegen. Damit waren im vergangenen Monat 11.333 Personen in der Landeshauptstadt Magdeburg arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 9,0 Prozent.
Lesen Sie auch: Entwicklung im Dezember 2023 - Magdeburg und die Marke der 10.000 Arbeitslosen
Wie jedes Jahr zeige sich die saisonale Entwicklung am Arbeitsmarkt im Wintermonat Januar in einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, so Matthias Kaschte, Chef der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord. Er sagte bei der Präsentation der Zahlen diesen Dienstag weiter: „Darüber hinaus bilden sich aber auch die weltpolitische Lage, zum Beispiel hohe Energiepreise und gestörte Lieferketten sowie Menschen, die einen Sprach- und Integrationskurs beendet haben und nun am Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, ab.“
Chance für die Unternehmen in Magdeburg
Konkret waren im Januar 3.209 Ausländer bei der Agentur in Magdeburg arbeitslos gemeldet. Das waren 146 mehr als noch im Dezember und 336 mehr als im Januar des vergangenen Jahres.
Auch interessant: Warum es in Magdeburg trotz 3000 freier Stellen 10.000 Arbeitslose gibt
Matthias Kaschte ergänzt mit Blick auf die Zugänge für den Arbeitsmarkt aus den Kursen: „Für Unternehmen, die Personalbedarfe haben, bieten diese Menschen eine Chance zur Stellenbesetzung.“
Arbeitslosenzahlen: Der Vergleich mit dem Vorjahr
Angesichts der verschiedenen Aspekt zwischen Weltwirtschaft und Witterung zeigt der Blick auf den Vorjahresmonat Klarheit: Im Januar 2023 betrug die Arbeitslosenquote 8,4 Prozent und es waren 10.524 Personen arbeitslos gemeldet. Damit waren im Vormonat 809 Menschen mehr ohne Job als zum gleichen Zeitpunkt ein Jahr zuvor.
Finden Sie Ihre neue Arbeitsstelle in der Jobbörse der Volksstimme!
Positiv mag an dieser Stelle indes eine andere Zahl stimmen: 1.841 Menschen konnten im Januar in der Landeshauptstadt ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das waren zwar 365 Betroffene weniger als im Dezember. Aber eben auch 190 mehr als mit dem für langfristige Trends eher vergleichbaren Januar des Jahres 2023.
Was ist die Unterbeschäftigung?
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt.
Auch interessant: So können Jugendliche in Magdeburg kurzfristig eine Lehrstelle finden
Es wird dabei unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen oder die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassend erfasst und realwirtschaftlich bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarktbesser erkannt.
Lesen Sie auch: Magdeburg und Umland - viele freie Stellen - und viele Arbeitslose
Wahrheit zur Arbeitslosen-Quote in Magdeburg
Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit belief sich in Magdeburg im Januar dieses Jahres auf 14.743. Das sind 375 Personen mehr als im Vormonat und 63 weniger als im Vorjahresmonat.
Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt 11,4 Prozent. Ein Jahr zuvor betrug die Quote 11,6 Prozent und es gab 63 Betroffene mehr.