Wirtschaft Auf neuer Magdeburger Elektro-Tankstelle folgen Wasserstoff-Lkw
Im Herbst präsentiert Hyundai in Magdeburg seine neuen Fahrzeuge, die mit einem alternativen Treibstoff angetrieben werden sollen.
Am Autorasthof direkt an der Autobahnabfahrt Magdeburg-Rothensee im Industrie- und Gewerbepark am Glindenberger Weg ist eine neue Elektrotankstelle in Betrieb genommen worden. An mehreren Ladesäulen stehen insgesamt bis zu 600 Kilowatt an Leistung zur Verfügung. Bei Bedarf können von einem einzelnen Fahrzeug bis zu 300 Kilowatt zum Laden der Batterien genutzt werden.
Ludger Hellenthal, Geschäftsführender Gesellschafter des Industrie- und Gewerbeparks Mittelelbe und von H2 Green Power und Logistics sagte: „Gerade in der Nähe zur A2 ist es wichtig, ausreichend Ladekapazitäten zur Verfügung zu stellen.“ Das sieht auch Wirtschaftsbeigeordnete Sandra Yvonne Stieger so, die auch hofft, dass Reisende die Gelegenheit für eine längerer Pause zum Beispiel in einer Gastronomie der Umgebung nutzen.
Wasserstoff ist weiterer Motor für die Zukunft
Doch bei der Elektrotankstelle möchte es Ludger Hellenthal derweil nicht belassen. „Noch in diesem Jahr möchten wir die zweite Stufe des Ausbaus zu einem Standort der erneuerbaren Energien auf den Weg bringen“, erläutert er. Gemeint ist damit die Wasserstofftechnologie. Bereits jetzt verfügt die Tankstelle über ein Wasserstoffangebot.
Ende des Jahres dann sollen aber die ersten Brennstoffzellen-Lkw des koreanischen Hyundai-Konzerns in Magdeburg präsentiert werden. Ziel ist es, die Technik zunächst regional einzuführen. Unter anderem soll nach Pilotanlagen des Fraunhoferinstituts eine Produktionsstätte für grünen Wasserstoff gebaut werden. Unter grünem Wasserstoff versteht man jenen Wasserstoff, der nicht wie traditionell üblich aus Erdgas, sondern mit Hilfe regenerativer Energien gewonnen werden kann.
Kapazität zunächst für 30 Lkw
Die Magdeburger Anlage soll über eine Leistung von zwei Megawatt verfügen. Nils Burkhard ist Technischer Leiter des Industrie- und Gewerbeparks Mittelelbe und erläutert: „Das reicht, um etwa 30 Lkw zu betreiben, die auf regionalen Strecken im Raum Magdeburg unterwegs sind.“ Gespräche mit möglichen Partnern laufen.
Neben der eigenen Anlage soll es auch einen Anschluss an ein überregionales Wasserstoffnetz geben, in dem das Gas in einer Rohrtrasse transportiert wird. „Das ist viel günstiger als ein Transport mit dem Lkw und damit ein echter Standortvorteil für Magdeburg“, so Nils Burkhard weiter.
Dass Wasserstoff und Elektro einander eher ergänzen, als in Konkurrenz zueinander zu stehen, zeigt der Fortschritt auch bei dieser Technik. Zum Einsatz kommt nicht zuletzt eine Entwicklung von Enercon, das ein paar Hundert Meter weiter beheimatet ist. In den neu eröffneten Elektro-Zapfsäulen kann inzwischen bis auf Bargeld mit allen gängigen Zahlungsformaten bezahlt werden. Daneben können sich die Fahrer des Elektroautos bereits im Vorfeld oder von der Säule aus Mahlzeiten aus dem benachbarten McDonald’s-Restaurant bestellen und servieren lassen.