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Ausflugstipp Mit Video: Dieser Magdeburger Park gehört den Tieren

Ein Tipp für die Freizeit in Magdeburg ist der Zoo. Er ist einer der beliebtesten Parks und am meisten besuchten Parks in Magdeburg.

Von Martin Rieß 04.07.2024, 07:10
Die Löwen des Magdeburger Zoos machen eine Pause in der Mittagssonne. Laden Sie die kostenlose App „SMART virtuell“ auf Ihr Smartphone. Öffnen Sie die App und scannen Sie dieses Foto. Das Video startet dann automatisch.
Die Löwen des Magdeburger Zoos machen eine Pause in der Mittagssonne. Laden Sie die kostenlose App „SMART virtuell“ auf Ihr Smartphone. Öffnen Sie die App und scannen Sie dieses Foto. Das Video startet dann automatisch. Foto; Martin Rieß

Magdeburg - Einer der meistbesuchten Parks in Magdeburg ist der Zoo. Unter Nutzung von Teilen des Vogelgesang-Parks und weiterer Flächen ist innerhalb von inzwischen etwas mehr als 70 Jahren dieser Besuchermagnet aufgebaut worden.

Eintritt und Öffnungszeiten im Magdeburger Zoo

Für den Besuch im Magdeburger Zoo muss Eintritt entrichtet werden. Das Ticket für Erwachsene kostet 17,50 Euro, das ab 16 Uhr gültige Abendticket ist für 8 Euro zu haben. Die Tageskarte für Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren kostet 9 Euro. Schüler, Studenten, Schwerbehinderte, Rentner und Sozialpassinhaber zahlen je Tagesticket 13,50 Euro. Kinder bis zwölf Jahre haben freien Eintritt.

 
Parkserie: Zoo in Magdeburg ist Besuchermagnet. (Kamera: Martin Rieß, Schnitt: Christian Kadlubietz)

Geöffnet hat der Zoo täglich – und zwar vom 1. März bis 31. Oktober von 9 bis 18 Uhr und in der übrigen Zeit von 9 bis 16 Uhr. Sonderöffnungszeiten gelten am 24. und 31. Dezember: Dann schließt der Zoo bereits um 14 Uhr.

Was man im Zoo unternehmen kann

Im Mittelpunkt des Interesses stehen im Zoo ohne Zweifel die Tiere. In der 20 Hektar großen Anlage sind 700 Tiere in 170 Arten, darunter viele seltene, bedrohte Arten wie das Spitzmaulnashorn, der Sibirische Tiger und die Nördliche Zwergmeerkatze zu beobachten. Daneben bietet der Zoo aber noch mehr.

Ein besonderer Anziehungspunkt für Kinder sind die beiden Spielplätze. Einer befindet sich an der Schrote, die hier per Rutsche überquert werden kann. Dort wartet der große Tampenschwinger darauf, entdeckt zu werden. Der Spielplatz an der Schrote beherbergt auch ein Streichelgehege, in dem Zwergziegen leben. Während der Saison dürfen die Tiere mit dem beim Zoo erworbenen Futter gefüttert werden. Direkt neben dem Zooeingang gibt es einen weiteren Spielplatz mit Klettergerüsten.

Für den Rundgang können sich die Besucher auch gegen eine Gebühr Bollerwagen ausleihen. 14 der Fahrzeuge stehen zur Verfügung.

Das Rotflanken-Bunthörnchen ist ein aufmerksamer Geselle.
Das Rotflanken-Bunthörnchen ist ein aufmerksamer Geselle.
Foto: Martin Rieß

Wem die Tiere in den Gehegen womöglich zu träge sind, der kann Minigolf spielen. Es geht darum, auf dem rund 1.500 Quadratmeter großen Gelände an den neun themenhaften Golflöchern den Golfball einzulochen. Über die Schliefer-Klippen, das Löwen-Versteck, den Pavian-Felsen und andere geht es bis hin zum Erdmännchen-Ausguck.

Der Zoo Magdeburg ist zertifiziert nach den Kriterien des Projektes „Reisen für Alle“ und hat das Gütesiegel „Barrierefreiheit geprüft – barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung und teilweise barrierefrei für Rollstuhlfahrer“ erhalten. Unter anderem gibt es barrierefreie WCs, alle Tiergehege sind gut einsehbar, und es gibt Sitzgelegenheiten.

Der Zoo Magdeburg als Veranstaltungsort

Mit einer Reihe von Veranstaltungen begleitet der Zoo die Menschen durch das Jahr. Täglich bieten die öffentlichen Fütterungen einen besonderen Blick auf ausgewählte Tierarten. Es werden Führungen angeboten. Und unter anderem werden zu mehreren Terminen in den Ferien Africambo- sowie Amazonas-Safaris angeboten. Auch für Erwachsene nutzbar sind die Abendsafaris, und je zwei Erwachsene stehen gänzlich im Mittelpunkt des Interesses, wenn Trauungen im Zoo angesagt sind.

Daneben gibt es zu bestimmten Themen und Tiergruppen immer wieder Aktionstage. So steht der Internationale Tag des Naturschutzes für den 28. Juli im Kalender, wenn an Ständen rund um das Thema informiert wird. Der Internationale Tag des Roten Pandas ist am 21. September und der Weltnashorntag am 22. September.

Zwei Lokalitäten locken im Zoo zur Einkehr. Bei der „Africambo Lodge“ handelt es sich um ein Restaurant mit 250 Plätzen im afrikanischen Ambiente. „Zur hungrigen Rasselbande“ heißt außerdem ein Bistro auf dem Zoogelände.

Geschichte des Magdeburger Zoos

Der Tiergarten Magdeburg öffnete am 21. Juli 1950 seine Tore, doch seine Gründungsgeschichte beginnt viel früher. Alfred Hilprecht, ein entscheidender Förderer des Projekts, setzte sich bereits vor dem Zweiten Weltkrieg für einen Zoo in Magdeburg ein. Trotz der Zerstörungen des Krieges gelang es ihm mit Hilfe vieler Unterstützer, den Tiergarten zu verwirklichen. Bei der Eröffnung beherbergte der Zoo 50 Säugetiere und 280 Vögel. Hilprechts Zeit als Zoogründer endete 1952 aus politischen Gründen, da er weniger auf Parteizugehörigkeiten als auf das Wohl des Zoos geachtet hatte, was zu seiner Absetzung führte. Sein Nachfolger, Lothar Klinzmann, übernahm und setzte die Entwicklung des Zoos fort.

Zoo Magdeburg mit einer Ziege im Streichelgehege.
Zoo Magdeburg mit einer Ziege im Streichelgehege.
Foto: Martin Rieß

In den 1960er Jahren begann der Zoo mit der Elefantenhaltung, ein Beispiel für die damals noch laxen Standards bei der Tierhaltung. Die erste asiatische Elefantenkuh, Sonja, kam 1960 nach Magdeburg, gefolgt von Kati 1961. Trotz der anfänglichen Begeisterung gab es erhebliche Herausforderungen bei der Unterbringung der Tiere, was erst 1967 durch den Bau eines speziellen Elefantenhauses gelöst wurde. In den 1970er Jahren erlebte der Zoo eine Krise durch den Ausbruch der Elefantenpocken, die die Elefanten Sonja und Kati das Leben kostete. Dank einer Spendenaktion konnten 1972 neue Elefanten, Sari und Dacca, angeschafft werden.

Die 1980er Jahre brachten neue Entwicklungen mit sich, insbesondere durch die Einführung von Krallenaffen wie Lisztaffen und Schwarzpinselaffen, was den Zoo international bekannt machte. Diese Spezialisierung wurde in den 1990er Jahren weiter ausgebaut, als Magdeburg als erster Zoo in Europa ein Paar Schwarzer Löwenaffen erhielt und somit die größte Krallenaffensammlung in Europa aufbaute. Auch in der Elefantenhaltung gab es Veränderungen, insbesondere nach dem zweiten Pockenausbruch 1990, der zur Abgabe mehrerer Elefanten führte. Das Giraffenhaus, innerhalb von nur 110 Stunden gebaut, gehört zu den architektonischen Höhepunkten dieser Dekade.

Zur Jahrtausendwende wurde das größte Bauprojekt des Zoos, das Menschenaffenhaus, eröffnet. Trotz technischer Probleme und Rückschlägen, wie Schimmelbefall, setzte der Zoo seine Entwicklung fort.

In den 2010er Jahren realisierte der Zoo unter der Leitung von Zoodirektor Kai Perret das Projekt Africambo, das eine umfassende Modernisierung der Spitzmaulnashorn- und Elefantenhaltung beinhaltete. Weiterer Höhepunkt war eine große Savannenlandschaft für Elefanten.

Viel Grün und bequeme Wege bestimmen das Bild im Zoo mit.
Viel Grün und bequeme Wege bestimmen das Bild im Zoo mit.
Foto: Martin Rieß

Während der Corona-Pandemie musste der Zoo erstmals in seiner Geschichte für über fünf Wochen schließen, öffnete aber am 24. April 2020 wieder.

Natur im Magdeburger Zoo

Im Magdeburger Zoo geht es nicht allein darum, den Menschen die Tiere aus aller Herren Länder zu zeigen und Wissen über sie, ihre Lebensweise und die Bedrohung zu vermitteln. Es geht auch darum, durch die Nachzucht besonders bedrohte Tierarten vor dem Aussterben zu bewahren und durch Forschungsprojekte die Kenntnisse über die Tierwelt zu vermehren. Unter anderem sind die Magdeburger bei der Zucht der Roten Pandabären und der Gnuziegen aktiv. Beteiligt ist der Magdeburger Zoo an 65 Erhaltungszuchtprogrammen, für die strenge Regeln gelten und die auf internationaler Ebene koordiniert werden.

Besucher können mit dem Artenschutzeuro die Arbeit auch in den natürlichen Lebensräumen der bedrohten Tierarten unterstützen.

Palmen säumen die Strecke von der Zoowelle bis zu den Gehegen.
Palmen säumen die Strecke von der Zoowelle bis zu den Gehegen.
Foto: Martin Rieß

Neben dem Tierbestand lohnt es sich aber auch, einen Blick neben die Gehege zu werfen. So verfügt der Magdeburger Zoo in Teilen über einen Baumbestand, der über das eigene Alter hinausgeht. Hier wird in Teilen das Erbe des historischen Vogelgesang-Parks weitergepflegt.

Auch interessant: Weitere Folgen der Serie zu Magdeburger Parks wie dem mit dem finsteren Geheimnis und anderen gibt es mit Videos kostenfrei im Web.

Nach den Stürmen der vergangenen Jahre wurde auch im Magdeburger Zoo eine Kampagne zu Baumpatenschaften aufgelegt. Für dieses Jahr sind jedoch keine Patenbäume mehr zu haben, frühsten im kommenden Jahr geht es mit dieser Aktion weiter.