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Kunst und Kultur Ausstellung in Magdeburg: Künstlerische Begegnung im Herbstsalon

Am Sonnabend wird im Landesfunkhaus in Magdeburg der Herbstsalon eröffnet. Neun Künstler zeigen unter dem Titel „Widerstand und Begegnung“ ihre Werke.

16.11.2023, 05:30
Lothar Günther, Vorsitzender des Vereins Herbstsalon, und Kurator Oliver Scharfbier, beim Aufbau der nunmehr 17. Ausstellung des Herbstsalons im MDR-Funkhaus in Magdeburg.  Hier hängen die beiden Werke der iranischen Künstlerin Mana auf. Die Bilder haben den Titel „Frauen, Leben, Freiheit“.
Lothar Günther, Vorsitzender des Vereins Herbstsalon, und Kurator Oliver Scharfbier, beim Aufbau der nunmehr 17. Ausstellung des Herbstsalons im MDR-Funkhaus in Magdeburg. Hier hängen die beiden Werke der iranischen Künstlerin Mana auf. Die Bilder haben den Titel „Frauen, Leben, Freiheit“. Foto: Uli Lücke

Magdeburg/vs - In der Reihe „Kunst im Funkhaus“ hat das MDR-Landesfunkhaus in den kommenden Wochen wieder den Verein Herbstsalon zu Gast. Im 17. Jahr seiner Ausstellungsreihe präsentiert der Magdeburger Verein eine künstlerische Begegnung im kulturellen Dialog.

In Erinnerung an Otto I. und im von der Landeshauptstadt ausgerufenen Otto-Jahr verweist der Kunstverein außerdem auf die gelebte Internationalität Ottos I., der seine Regentschaft reisend ausübte. Das Motto der Ausstellung „Widerstand und Begegnung“ greife diesen Gedanken auf. „Von den insgesamt neun Künstlerinnen und Künstlern kommen zwei aus Serbien, ein Künstler aus Italien und eine Künstlerin aus dem Iran, bezieht sich aber ebenso auf das künstlerische Wirken in unserer Stadt mit seinen Reflexionen“, teilt der Vorstand des Kunstvereins mit.

Künstlerische Arbeit unterstreicht politische Forderungen

Die Iranerin Mana ist Vertreterin der weltweiten Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“, die gegen das Regime in Teheran protestiert, das die Rechte von Frauen mit Füßen tritt. Die studierte Psychologin lebt seit sechs Jahren im deutschen Exil. Ihre künstlerische Arbeit unterstreicht ihre politischen Forderungen, zeigt sich kämpferisch, zitiert aber auch bewusst folkloristische Elemente.

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Loreto Martina aus Italien ist mit der großformatigen Malerei „Atheist“ aus seinem Zyklus „Vater“ vertreten.

Das serbische Künstler- und Kuratorenpaar Rena Rädle und Vladan Jeremic aus Belgrad gibt Einblick in sein vielgestaltiges künstlerisches Werk. Beiden ist Magdeburg gut bekannt. Sie arbeiteten in der Zeit der Bewerbung der Landeshauptstadt als Kulturhauptstadt Europas im Stadtteil-Projekt „Moritz4All“. Das wurde von der Geschäftsführerin des Moritzhofs, Katrin Gellrich, wiederbelebt. Sie lud die Künstler ein, drei Jahre Kunst als zusammenführenden Motor der unterschiedlichen Kulturen im Quartier zu installieren. Rena Rädle und Vladan Jeremic werden die Eröffnung performativ begleiten.

Mit Frank Meier, Jochen P. Heite und Christopher Smith beteiligen sich drei Mitglieder des Vereins an der Ausstellung. Jochen P. Heites neues Werk „Großer Chor“ wird sich in seiner bewegenden Düsternis radikal absetzen vom Fabelhaften Realismus eines Frank Meier, dessen farbenfrohe Narrationen sehr erfolgreich über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind, heißt es vom Kunstverein.

Skulpturen aus Stahl im Herbstsalon

Christopher Smith bleibt mit seinen Skulpturen zeitgenössisch. Zwei Arbeiten aus Stahl bilden seine Jahrzehnte währende Auseinandersetzung mit diesem Material ab.

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Gert Fuchs bereichert die Ausstellung mit subtilen Schwarz-Weiß-Grafiken. Werke in dieser anspruchsvollen Technik erzählen meist Hintergründiges und erzeugen Spannung. Der Betrachter ist zum Entdecken aufgerufen. Ebenso die Arbeiten von Thomas Andrée, dessen bronzene Mäuse sich fragend und widerständig im Foyer des Landesfunkhauses zur Vernissage, die ein oder andere Nische zum „Überleben“ suchen. Gert Fuchs und Thomas Andrée leben ebenfalls in Magdeburg.

Vernissage und Öffnungszeiten der Magdeburger Ausstellung

Die Vernissage findet am Sonnabend, 18. November, um 14.30 Uhr statt. Die Ausstellung im Elbfoyer ist bis Jahresende zu sehen. Geöffnet ist montags bis freitags von 8 bis 14 Uhr sowie am Wochenende von 10 bis 14 Uhr.

Kurator ist Oliver Scharfbier. Die Ausstellung ist vor dem Hintergrund des 1050. Todestages Otto des Großen entstanden. Der Herbstsalon erhält Fördergeld von der Stadt in Höhe von 2.000 Euro für das Projekt.

Die Reihe Herbstsalon gibt es bereits seit 2007 in Magdeburg.